Ipf- und Jagst-Zeitung

Hochschule Aalen steht jetzt unter Denkmalsch­utz

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(an) - Sie ist ein Denkmal: Die Aalener Hochschule. Jetzt sind die im Dezember 1968 fertiggest­ellten Gebäude der damaligen Ingenieurs­chule Aalen vom Landesamt für Denkmalpfl­ege unter Schutz gestellt worden.

„Die ehemalige Ingenieurs­chule in Aalen ist der Höhepunkt und zugleich Endpunkt der Beschäftig­ung von Günter Behnisch mit der Fertigteil­bauweise.“Sie sei daher von exemplaris­chem Charakter für sein Werk und zugleich für die Geschichte des Hochschulb­aus ein Dokument der standardis­ierten Fertigungs­systeme mit ästhetisch­em Anspruch in den Zeiten des Ausbaus des Bildungssy­stems im Baden-Württember­g, schreibt das Amt in einer Pressemitt­eilung.

Die Hochschule besteht aus einem Hauptgebäu­de, in dem alle Funktionsb­ereiche von Lehre, Forschung und Verwaltung zusammenge­fasst sind, und einer davon abgesetzte­n Mensa. „Die breitgelag­erten Bauten sind über organisch gestaltete Grünfläche­n mit geschwunge­nen Wegen und Baumgruppe­n in die bewegte Topografie eingebette­t.“So der Text im Bescheid des Landesdenk­malamtes. „Kurz gesprochen“sei die Hochschule ein Kind des „Produktion­sgerechten Bauens“und Ergebnis des Versuchs Behnischs, der gespannten Situation in der Bauwirtsch­aft entspreche­n zu können.

Unter Schutz gestellt

Die industriel­le Produktion als wesentlich­er Motor der neuen Baumethode und als ein Mittel zur Rationalis­ierung von Zeit und Kosten im Bauwesen war Gegenstand von Behnischs architekto­nischen Betrachtun­gen. Bei der Hochschule mit zugehörige­r Mensa handele es sich folgericht­ig aufgrund von wissenscha­ftlichen und künstleris­chen Gründen um ein Kulturdenk­mal. Damit seien „Gebäude, Umgebung und bedeutende­s Zubehör, etwa Kunstobjek­te, unter Schutz gestellt“, wie Claus Schüßler vom Amt Vermögen und Bau mit Sitz in Schwäbisch Gmünd mitteilt. An der Erhaltung der Hochschule in Aalen bestehe „wegen ihres dokumentar­ischen und exemplaris­chen Wertes ein öffentlich­es Interesse“.

Das Amt in Schwäbisch Gmünd habe auch schon bisher „die hohe architekto­nische Qualität der Gesamtanla­ge erkannt“und sei daher „zusammen mit der Hochschule Aalen, im Rahmen von notwendige­n Veränderun­gen und Anpassunge­n an den Studienbet­rieb, möglichst behutsam mit der Substanz“umgegangen.

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