Adrenalin bis zum Anschlag: Klopp preist Alisson
Im Fokus steht der Torhüter mit Ahnen aus dem Saarland
(SID) - Jürgen Klopp wusste gar nicht wohin mit seinen Emotionen. Die Parade seines Torwarts Alisson in der Nachspielzeit einer dramatischen Champions-League-Nacht an der Anfield Road schien dem ohnehin stets emotionalen Coach des FC Liverpool fast den Verstand zu rauben.
„Ich bin voll bis obenhin mit Adrenalin. Ich könnte das Zeug in Flaschen abfüllen“, berichtete Klopp noch eine Stunde nach dem Abpfiff, er schüttelte den Kopf und brach in Gelächter aus. „Unglaublich“, sagte er, „das war wahrlich lebensrettend. Mir fehlen die Worte. So etwas habe ich noch nie gesehen.“
Jürgen Klopp, das muss hinzugefügt werden, übertrieb. Alissons „Wunderparade“(„Mirror“) gegen Ex-Bundesliga-Profi Arkadiusz Milik in der 92. Minute hatte das 1:0 gegen den SSC Neapel und den Einzug der Reds ins Achtelfinale gerettet, gut, doch ihre Faszination entstand nicht aus der Torwartkunst, sondern aus der kaum steigerbaren Bedeutung der Szene. Der Brasilianer, dessen Urahn Nikolaus Becker einst aus Mettnich/Primstal im Saarland auwanderte und und am 17. Dezember 1828 mit dem Dreimaster „Olbers“in Brasilien ankam, stand glänzend, er wurde mehr oder weniger angeschossen – Liverpool war weiter, ExBayern-Trainer Carlo Ancelotti stieg mit Napoli in die Europa League ab.
Klopp war's gleich. „Keine Ahnung, wie Alisson das hingekriegt hat“, sagte er über den teuersten Torwart der Welt, der für 62,5 Millionen Euro von AS Rom nach Liverpool gekommen war. Klopp, einst mal ein Verfechter der Vernunft auf dem Transfermarkt, beteuerte, er hätte mit Freude „das Doppelte bezahlt, wenn ich gewusst hätte, wie gut er ist“.
Den ersten Platz schnappten sich in der Gruppe aber Thomas Tuchel und Paris Saint-Germain. Die Franzosen gewannen 4:1 bei Roter Stern Belgrad.