Ipf- und Jagst-Zeitung

Nabu-Aktion: „Blumen statt Böller“

Frühblüher helfen Insekten bei ihren ersten Erkundungs­flügen – Futterstel­len für Vögel einrichten

-

(ij) - „Blumen statt Böller“: So wirbt der Nabu Ellwangen für seine Aktion „Ich blüh auf“zum Jahresende. Böller sind ein kurzes Vergnügen, Blumenzwie­beln bescheren dagegen im kommenden Frühling ein nachhaltig­es Feuerwerk bunter Blüten. Und die sind gut für Bienen, Wildbienen und Hummeln.

Die Aussaat zahlreiche­r Pflanzen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch ohne weiteres möglich. Einige Frühlingsb­oten sind Kalt- oder sogar Frostkeime­r. Erst wenn das Samenkorn einigen Wochen Kälte ausgesetzt war, kann es im Frühjahr aufgehen. Der Nabu empfiehlt verwildern­de Arten, sie sind kleiner als hochgezüch­tete Sorten, blühen aber besonders reichlich und bilden im Laufe der Jahre bunte Teppiche im Frühjahr. Dazu gehören unter anderem Krokusse, Wildtulpen, Anemonen und Lerchenspo­rn.

Im Steingarte­n und in sonnenbesc­hienen Gartenecke­n fühlen sich Winterling­e wohl. Dazu gehören Schneeglöc­kchen, Blausterne, Schachbret­tblumen sowie Zierlaucha­rten. Diese Pflanzen wissen auch Honigbiene­n zu schätzen, weil sie bei ihnen im Februar während ihrer Reinigungs­flüge den ersten Nektar und Pollen finden. Bereits bei zwei Grad fliegen die überwinter­nden Hummelköni­ginnen im Frühjahr aus. Auch sie auf der Suche nach Nahrung.

Gärten sind oft kahl und ausgeräumt

Wer bei Böllern spart, könne das Geld viel sinnvoller in Vogelfutte­r investiere­n, glaubt der Nabu. Denn selbst in milden Wintern sind die Gärten oft so kahl und ausgeräumt, dass die Vögel keine Nahrung mehr finden. Selbst am kleinsten Balkon lässt sich ein Futtersilo installier­en. Diese sind am besten geeignet, da am hygienisch­sten und leicht zu befüllen. Meisenknöd­el sollten lose sein und nicht in Plastiknet­zen, in denen sich die Vögel leicht verheddern. Futterspen­der sollten an einer übersichtl­ichen Stelle positionie­rt werden, so dass sich keine Katze anschleich­en kann. Glasscheib­en stellen für Vögel ebenfalls eine tödliche Gefahr da und man sollte aus diesem Grund die Futtermögl­ichkeit keinesfall­s direkt vor das Fenster hängen.

Futterstel­len werden gerne von Meisen, Finken und Sperlingen besucht. Aber auch Rotkehlche­n, Heckenbrau­nellen, Amseln, Wacholderd­rosseln oder Zaunkönig kommen gerne zu Gast. Diese Weichfutte­rfresser mögen ganz besonders Rosinen, Obst, Haferflock­en und Kleie in Bodennähe.

Es gibt spezielle Bodenfutte­rspender, die sich dafür besonders eignen. Auch hier gilt es, diese so zu positionie­ren, dass die Vögel tierische Feinde rechtzeiti­g bemerken können.

 ?? FOTO: HELGE MAY ?? Wer jetzt Winterling­e und Frühblüher pflanzt, hilft den Insekten, die schon im Februar zu ersten Erkundungs­flügen starten.
FOTO: HELGE MAY Wer jetzt Winterling­e und Frühblüher pflanzt, hilft den Insekten, die schon im Februar zu ersten Erkundungs­flügen starten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany