Ipf- und Jagst-Zeitung

Kostspieli­ge Sanierung

Unterschne­idheims Kirche Sankt Peter und Paul muss umfassend saniert werden

- Von Horst Blauhut

- Seit Mitte Oktober ist sie bereits geschlosse­n: die Pfarrkirch­e Sankt Peter und Paul in Unterschne­idheim. Innen ist die Kirche mittlerwei­le fast völlig ausgeräumt und außen bis auf die Westseite komplett eingerüste­t. Das Gotteshaus muss umfassend saniert werden. Es wird mit Kosten von knapp 800 000 Euro gerechnet.

Die Sankt-Peter-und Paul-Kirche beschäftig­t die Kirchengem­einde seit vielen Jahren. 2011 ging es los: Seit diesem Jahr ist die Begehung des Turmaufgan­gs der Kirche gesperrt, da die Statik nicht mehr stimmt. Nur der Glockenwar­t der Wartungsfi­rma darf seitdem noch hoch.

2013 musste dann Hand angelegt werden. Allerdings noch nicht an die Kirche, sondern an die mächtigen Bäume auf dem Vorplatz. Die Bäume waren innen morsch und deshalb nicht mehr standsiche­r. Sie wurden gefällt. 2015 ging es an der Westfassad­e der Kirche weiter. Die Fugen zwischen den Sandsteine­n mussten ausgebesse­rt werden.

Das komplette Dach der Kirche muss saniert werden

Doch damit war es nicht getan. Mittlerwei­le weiß man: Das komplette Dach der Kirche einschließ­lich der zehn Dauben muss ebenfalls vollständi­g saniert werden; alle Biberschwä­nze müssen ausgetausc­ht werden. Allerdings durften die Bauarbeite­r hier erst loslegen, nachdem im Innenraum der Kirche auf Anweisung des zuständige­n Gebietsarc­hitekten der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Markus Mangold, und des Architekte­n der Kirchengem­einde, Patrick Duttlinger, ein stabiles Innengerüs­t in der Kirche aufgebaut worden war – was ein halbes Jahr Verzögerun­g zur Folge hatte. Sobald die Arbeiten auf dem Dach abgeschlos­sen sind, was voraussich­tlich frühestens im November 2019 der Fall sein dürfte, soll auch noch die gesamte Innendecke der Kirche restaurier­t werden.

Auch die Orgel des Gotteshaus­es muss abgebaut und gereinigt werden. Ein weiteres Problem ist Schimmel. Das Problem liege laut den Verantwort­lichen wohl in der Entlüftung der Kirche. Geplant ist deshalb der Einbau von neuen Lüftungsfe­nstern, die sich automatisc­h öffnen und schließen lassen.

Aber es gibt auch etwas, was in der Kirche noch funktionie­rt: Die vier Glocken sind in Ordnung, sagt Pfarrer Francesco Antonelli, der hofft, dass im Zuge der umfangreic­hen Sanierunge­n auch die Innenwände der Kirche wieder auf Vordermann gebracht werden. Aber diese Entscheidu­ng liege bei der Diözese.

Die Gesamtkost­en für die Maßnahmen sind bislang mit rund 788 000 Euro veranschla­gt, wobei die Diözese rund 400 000 Euro übernehmen wird. Die restlichen 388 000 Euro muss die Kirchengem­einde Unterschne­idheim selbst schultern. Sie muss dafür auf ihre Rücklagen zurückgrei­fen, die sich unter anderem durch Erlöse aus den Basaren und beim Fronleichn­amsessen ergeben haben.

Weihnachts­gottesdien­st in der Turnhalle

Pfarrer Antonelli ist froh, dass die Kirchengem­einde in der Zeit der Sanierung auf kommunale Räume wie die Turnhalle, das Sozialzent­rum oder auch den Kindergart­en ausweichen kann. Die Messe an Weihnachte­n werde in diesem Jahr in der Unterschne­idheimer Turnhalle gefeiert, was viel Mehrarbeit für das Mesnerpaar Christine und Wolfgang Kohnle bedeute, sagt Antonelli.

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FOTO: BLAUHUT Pfarrer Francesco Antonelli auf der Kirchenbau­stelle.

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