Hamm: Schließung schockiert die Belegschaft
Es sei eine „sehr traurige Betriebsversammlung“gewesen, die da am frühen Donnerstagnachmittag in der Wasseralfinger SHW-Gießerei stattgefunden habe, berichtet
Roland Hamm,
der Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Aalen. Die rund 150 Mitarbeiter hätten die Nachricht von der bevorstehenden Schließung des Unternehmens mit großer Betroffenheit aufgenommen, sie seien regelrecht schockiert gewesen.
Die große Frage sei nun, so Hamm, was am Ende für die Mitarbeiter von SHW CT übrig bleibe. Nach Insolvenzrecht geregelt seien eine maximale Abfindung von zweieinhalb Monatsgehältern für jeden Mitarbeiter, aber auch die Vorgabe, dass ein Sozialplan nicht mehr als ein Drittel der noch frei verfügbaren Masse beinhalten dürfe. Was am Ende ausbezahlt werde, müsse jetzt durch das Abarbeiten der Aufträge bis März erwirtschaftet werden. Erschwerend komme dabei die Tatsache hinzu, dass manche Kunden in den letzten Tagen noch bereits erteilte Aufträge wieder storniert hätten. „Wenn alles gut geht, reicht es für die zweieinhalb Monatsgehälter“, sagt Hamm. Was für ihn am Ende gerade noch „ein Tröpfle auf den heißen Stein“wäre, wenn man bedenke, dass nicht wenige der SHW CT-Beschäftigten den „Knochenjob“in einer Gießerei schon seit vielen Jahren machten.
Gelände und Flächen von SHW CT, so erklärt Hamm weiter, steckten in einer eigenen Immobiliengesellschaft und dienten den Banken als Sicherheit, stünden für die verfügbare Masse also gar nicht zur Verfügung. Insofern sei das für die Beschäftigten alles andere als eine „vergnügungssteuerpflichtige Veranstaltung“. Der größte Teil von ihnen sind laut Hamm vom Unternehmen vielfach selbst ausgebildete Gießereimechaniker, der Rest der Mitarbeiter sei als Mechaniker, Schlosser oder als Anund Ungelernte tätig. Für eine Beschäftigungsgesellschaft reiche das Geld nicht. Weshalb er leider davon ausgehen müsse, dass ein Großteil der Beschäftigten am Ende erst einmal in die Arbeitslosigkeit fallen werde. „Wir versuchen, so viel wie möglich noch hinzukriegen, aber wir wollen auch keine falschen Hoffnungen wecken“, sagt Hamm.