Bäumer geht beim Filmpreis leer aus
(dpa) - Das polnische Liebesdrama „Cold War“ist der große Sieger beim 31. Europäischen Filmpreis. Fünf Trophäen holte der melancholische Schwarz-Weiß-Film von Oscar-Preisträger Pawel Pawlikowski in Sevilla. Nicht nur die Auszeichnung für den besten Spielfilm des Jahres ging am Samstagabend an „Cold War“. Weitere Preise gab es für die Hauptdarstellerin, Regie, Drehbuch und Schnitt.
Die 49-jährige Marie Bäumer war die deutsche Hoffnung des Abends gewesen. Sie war für ihre Rolle als Romy Schneider in Emily Atefs „3 Tage in Quiberon“als beste Schauspielerin nominiert – ging aber wie bereits bei der Berlinale leer aus. So mussten sich die Deutschen mit Preisen in Nebenkategorien begnügen. Christoph M. Kaiser und Julian Maas erhielten für „3 Tage in Quiberon“die Auszeichnung für die beste Filmmusik. André Bendocchi-Alves und Martin Steyer wurden für das Kriegsverbrecher-Drama „Der Hauptmann“mit dem Preis für das Beste Sounddesign geehrt.
Joanna Kulig (36) aus Polen und Marcello Fonte (40) aus Italien wurden zu den besten europäischen Schauspielern gekürt. Kulig, die in „Cold War“eine Sängerin spielt, konnte die Auszeichnung nicht persönlich entgegennehmen. Sie ist im siebten Monat schwanger und darf nicht fliegen. Pawlikowski hatte bereits 2014 mit „Ida“in der Königskategorie gesiegt und danach einen Oscar geholt. Seinen neuen Film „Cold War“schickt Polen erneut ins Rennen um den Auslands-Oscar.