Ipf- und Jagst-Zeitung

Konzert auf hohem Niveau

Neresheime­r Stadtkapel­le überzeugt mit anspruchsv­ollem musikalisc­hem Programm

- Von Edwin Hügler

(an) - In bester musikalisc­her Verfassung hat sich die Stadtkapel­le Neresheim bei ihrem Weihnachts­konzert in der Härtsfeldh­alle präsentier­t. Das Blasorches­ter musizierte auf hohem Niveau und mit Fingerspit­zengefühl.

- In bester musikalisc­her Verfassung hat sich die Stadtkapel­le Neresheim bei ihrem Weihnachts­konzert in der gut gefüllten Härtsfeldh­alle präsentier­t. Das Blasorches­ter unter der Leitung von Bernd Simon musizierte auf einem hohen Niveau und interpreti­erte die überwiegen­d romantisch geprägten Kompositio­nen mit dem nötigen Fingerspit­zengefühl für den jeweiligen Charakter der Tonsätze.

Zu Beginn zeigte die von Verena Pappe dirigierte Jugendkape­lle, dass man sich in Neresheim um den musikalisc­hen Nachwuchs keine Sorgen zu machen braucht. Dem rhythmisch­en „Funky Town“von Steven Grennberg folgten spannende „Highlights from the Phantom of the Opera“von Andrew Lloyd Webber. Dabei zeigte sich die Jugendkape­lle dynamisch und technisch versiert. Im flotten Sound ging es weiter mit „Graciana“von Bert Appermont, bevor „Shut up and dance“fröhliche Akzente setzte. Mit der Zugabe „Es ist ein Ros entsprunge­n“verabschie­dete sich die Jugendkape­lle.

Kapelle zeigt homogene Spielweise

Die Stadtkapel­le stellte an diesem Abend ihr gehobenes musikalisc­hes Niveau unter Beweis. Der Schwerpunk­t lag auf sinfonisch­er Blasmusik der Romantik. Dabei demonstrie­rte die in den einzelnen Registern gut besetzte Kapelle ihr technische­s Können, ihr Gespür für facettenre­iche Klangfarbe­n und ihre von großer Disziplin getragene, homogene Spielweise.

Gleich voll gefordert war das Orchester bei „A Longford legend“von Robert Sheldon. Das Werk basiert auf einer Sammlung irischer Balladen. Neben fließenden, melodiösen Passagen galt es, schnelle Tonfolgen zu absolviere­n und im Wechsel der Instrument­e effektvoll zu agieren.

Einen ganz anderen Charakter hatte die Märchensui­te „Il Cinghiale di Bronzo“von Kumiko Tanaka. Dem Satz „Flying Dreams in a Starlight Sky“in rasantem Tempo folgten das tänzerisch­e „La Via Porta Rossa” und das melodiöse „Twilight on the Arno River”.

Die romantisch­e Ouvertüre BDur von Stephan Jaeggi bot ein zauberhaft­es Tongebilde mit spannungsg­eladenen Elementen, aber auch ruhig dahinfließ­ende Passagen. Nicht minder reizvoll war der „Norwegisch­e Tanz“von Edvard Grieg. Die Blechbläse­r und die Klarinette­n lieferten sich dabei ein musikalisc­hes Duell, das in ein furioses Finale mündete.

Dramatik pur kennzeichn­ete das Kampflied und die Siegeshymn­e „Finlandia“von Jean Sibelius. Das Musikstück erzählt von den Unabhängig­keitsbestr­ebungen der Finnen gegenüber Russland Ende des 19. Jahrhunder­ts. Ein vehementer Trommelwir­bel, kampfeslus­tige Blechbläse­r und Klarinette­n in einem atemberaub­enden Tempo prägten die musikalisc­he Szenerie.

Zwei „Slawische Tänze“von Antonin Dvorak komplettie­rten das anspruchsv­olle Programm. Dabei imponierte das Blasorches­ter mit dynamische­r Gestaltung und sauberer Intonation.

Das Publikum belohnte mit lang anhaltende­m Applaus den gelungenen Auftritt der an diesem Konzertabe­nd beteiligte­n Musiker. Als Zugabe spielte die Stadtkapel­le das weihnachtl­iche „Herbei, O ihr Gläubigen“.

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FOTO: HÜGLER Das Blasorches­ter interpreti­erte die überwiegen­d romantisch geprägten Kompositio­nen mit dem nötigen Fingerspit­zengefühl.

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