Konzert auf hohem Niveau
Neresheimer Stadtkapelle überzeugt mit anspruchsvollem musikalischem Programm
(an) - In bester musikalischer Verfassung hat sich die Stadtkapelle Neresheim bei ihrem Weihnachtskonzert in der Härtsfeldhalle präsentiert. Das Blasorchester musizierte auf hohem Niveau und mit Fingerspitzengefühl.
- In bester musikalischer Verfassung hat sich die Stadtkapelle Neresheim bei ihrem Weihnachtskonzert in der gut gefüllten Härtsfeldhalle präsentiert. Das Blasorchester unter der Leitung von Bernd Simon musizierte auf einem hohen Niveau und interpretierte die überwiegend romantisch geprägten Kompositionen mit dem nötigen Fingerspitzengefühl für den jeweiligen Charakter der Tonsätze.
Zu Beginn zeigte die von Verena Pappe dirigierte Jugendkapelle, dass man sich in Neresheim um den musikalischen Nachwuchs keine Sorgen zu machen braucht. Dem rhythmischen „Funky Town“von Steven Grennberg folgten spannende „Highlights from the Phantom of the Opera“von Andrew Lloyd Webber. Dabei zeigte sich die Jugendkapelle dynamisch und technisch versiert. Im flotten Sound ging es weiter mit „Graciana“von Bert Appermont, bevor „Shut up and dance“fröhliche Akzente setzte. Mit der Zugabe „Es ist ein Ros entsprungen“verabschiedete sich die Jugendkapelle.
Kapelle zeigt homogene Spielweise
Die Stadtkapelle stellte an diesem Abend ihr gehobenes musikalisches Niveau unter Beweis. Der Schwerpunkt lag auf sinfonischer Blasmusik der Romantik. Dabei demonstrierte die in den einzelnen Registern gut besetzte Kapelle ihr technisches Können, ihr Gespür für facettenreiche Klangfarben und ihre von großer Disziplin getragene, homogene Spielweise.
Gleich voll gefordert war das Orchester bei „A Longford legend“von Robert Sheldon. Das Werk basiert auf einer Sammlung irischer Balladen. Neben fließenden, melodiösen Passagen galt es, schnelle Tonfolgen zu absolvieren und im Wechsel der Instrumente effektvoll zu agieren.
Einen ganz anderen Charakter hatte die Märchensuite „Il Cinghiale di Bronzo“von Kumiko Tanaka. Dem Satz „Flying Dreams in a Starlight Sky“in rasantem Tempo folgten das tänzerische „La Via Porta Rossa” und das melodiöse „Twilight on the Arno River”.
Die romantische Ouvertüre BDur von Stephan Jaeggi bot ein zauberhaftes Tongebilde mit spannungsgeladenen Elementen, aber auch ruhig dahinfließende Passagen. Nicht minder reizvoll war der „Norwegische Tanz“von Edvard Grieg. Die Blechbläser und die Klarinetten lieferten sich dabei ein musikalisches Duell, das in ein furioses Finale mündete.
Dramatik pur kennzeichnete das Kampflied und die Siegeshymne „Finlandia“von Jean Sibelius. Das Musikstück erzählt von den Unabhängigkeitsbestrebungen der Finnen gegenüber Russland Ende des 19. Jahrhunderts. Ein vehementer Trommelwirbel, kampfeslustige Blechbläser und Klarinetten in einem atemberaubenden Tempo prägten die musikalische Szenerie.
Zwei „Slawische Tänze“von Antonin Dvorak komplettierten das anspruchsvolle Programm. Dabei imponierte das Blasorchester mit dynamischer Gestaltung und sauberer Intonation.
Das Publikum belohnte mit lang anhaltendem Applaus den gelungenen Auftritt der an diesem Konzertabend beteiligten Musiker. Als Zugabe spielte die Stadtkapelle das weihnachtliche „Herbei, O ihr Gläubigen“.