Beistand in seelischer Not
In Neuler treffen sich die Notfallseelsorger des Ostalbkreises – Intensive Ausbildung vor dem Einsatz
- Die Notfallseelsorger des Ostalbkreises sind Menschen, die weit an die Grenzen des Erträglichen gehen. Nun haben sie sich zu ihrem Jahrestreffen in Neuler getroffen.
Der Verantwortliche für die Notfallseelsorge im Ostalbkreis, Pfarrer Bernhard Richter, bedankte sich für das menschliche Engagement. „Ich habe immer gedacht, eigentlich geht es nicht mehr schlimmer. Aber leider ist dem nicht so. Das Leiden ist unermesslich“, sagte er. Notfallseelsorger müssten seelisch sehr stabil sein und das zu allen Tageszeiten. Leid und Not kenne keine Zeit.
Notfallseelsorger müssen mit Stress umgehen können, belastbar sein sowie Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl, Organisationsfähigkeit und ein feines Gespür für Menschen und ihre Bedürfnisse mitbringen. Die Aufgabe der Notfallseelsorge lässt sich am besten mit dem Begriff „seelischer Beistand“umschreiben. Menschen, die Augenzeugen eines schweren Unfalls waren, Angehörige, die plötzlich einen ihrer Liebsten verloren haben, aber auch die Helfer der Rettungsorganisationen, sie alle durchleben in diesen belastenden Situationen ein Trauma. Hier helfen Notfallseelsorger. „Wir werden sehr geschätzt von den Betroffenen. Das bekommen wir sehr oft zu hören“, sagt Richter.
Im Ostalbkreis gibt es drei Notfalleinsatzbereiche, Ellwangen, Aalen / Bopfingen und Schwäbisch Gmünd. Im Einsatz sind speziell ausgebildete Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams, die unterstützt durch 24 Seelsorger bei einem Einsatz gerufen werden. Die Notfallseelsorge ist an 365 Tagen, 24 Stunden rund um die Uhr erreichbar. Notfallseelsorger durchlaufen eine intensive und umfassende Ausbildung.
Notfallseelsorger müssen nicht zwingend Pfarrer oder in einer kirchlichen Funktion sein, sagt Richter: „Bei uns machen auch viele Privatleute mit. Mit diesem Konzept sind wir sehr erfolgreich unterwegs.“