Bokk und Seider führen Eishockey-Junioren zum Aufstieg
Titel bei der WM in Füssen – Nach vier Jahren kehren die U20-Junioren in die Weltelite zurück
(SID) - Die Silberhelden von Pyeongchang tanzten im feinen Zwirn bei der Gala der Sportler des Jahres, die Ausnahmetalente Dominik Bokk und Moritz Seider jubelten in Füssen mit den Junioren über den Aufstieg – und Franz Reindl überbot sich in Superlativen. „Das EishockeyJahr 2018 ist das größte aller Zeiten“, sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB): „Olympia-Silber glänzt auch in den Nachwuchs hinein.“
Knapp zehn Monate nach dem sensationellen Finaleinzug der Nationalmannschaft in Südkorea schloss das U20-Team mit den künftigen NHL-Profis Bokk und Seider ein historisches Jahr mit einem weiteren wichtigen Erfolg ab: Bei der WM in Füssen sicherten sich die DEB-Junioren Platz eins und damit nach vier Jahren die Rückkehr in die Top-Division mit den EishockeyGroßmächten. „Diese großartige Mannschaft hat die Perspektive für die nächsten Generationen geschaffen, ganz oben mitspielen zu können“, schwärmte Reindl.
Fünf Spiele, fünf Siege mit nur fünf Gegentoren in sieben Tagen – das Team um Stürmer Tim Brunnhuber von den Ravensburg Towerstars, Topscorer Bokk, der im Sommer von den St. Louis Blues in der ersten Runde des NHL-Drafts gezogen worden war, ließ nie einen Zweifel am Aufstieg aufkommen. „Sie sind jedes Spiel besser geworden, im wichtigsten Spiel haben sie am besten gespielt“, lobte Reindl und meinte: „Das hat auch mit der Silbermedaille zu tun.“Soll heißen: Der größte Erfolg in der deutschen Eishockey-Geschichte, den Olympia-Kapitän Marcel Goc und seine Kollegen am Sonntagabend in Baden-Baden noch einmal feierten, hat den Puckjägern neues Selbstvertrauen gegeben – egal in welchem Alter.
Mit Stürmer Bokk, der ein Tor selbst erzielte und sieben weitere Treffer vorbereitete, und Kapitän Seider, mit einem Assist weniger bester Verteidiger des Turniers, bezwang der DEB-Nachwuchs nicht nur den größten Konkurrenten Weißrussland 5:1, sondern gab sich auch zum Abschluss beim 6:1 gegen Frankreich keine Blöße.
Die 2000 Zuschauer im Bundesleistungszentrum in Füssen sahen nicht nur in Bokk und Seider, mit 17 Jahren bereits Stammspieler beim DEL-Spitzenreiter Adler Mannheim und Kandidat für die erste NHLDraftrunde im nächsten Jahr, die Spieler der Zukunft. Sondern wohl auch den künftigen Bundestrainer.
Als Co-Trainer stand Toni Söderholm an der Bande, der wohl noch vor Weihnachten als Nachfolger von Marco Sturm vorgestellt werden soll. Der 40 Jahre alte Ex-Verteidiger, der derzeit den Drittligisten SC Riessersee trainiert und mit Finnland 2007 WM-Zweiter wurde, spricht deutsch und gilt als großes Trainertalent.