Ipf- und Jagst-Zeitung

Nach heißer Debatte

Der Kreistag hat am Dienstag den LEA-Vertrag im Grundsatz gebilligt.

- Von Eckard Scheiderer

- Das Regiebuch des Ostalbkrei­ses für 2019 steht: Der Kreistag hat am Dienstag den insgesamt über 766 Millionen Euro umfassende­n Kreishaush­alt für das kommende Jahr verabschie­det. Ein Thema in den abschließe­nden Stellungna­hmen waren jene vier Millionen Euro, die in dem Etat als Strukturbe­itrag für die Kliniken Ostalb enthalten sind.

Dass diese vier Millionen Euro als Wunsch der CDU-Fraktion bereits ab dem Sommer ohne jede vorherige Diskussion in den Entwurf des Etats 2019 hinein gewandert seien, das hielten die Fraktionsv­orsitzende­n Josef Mischko (SPD) und Peter Traub (Freie Wähler) Landrat Klaus Pavel mit deutlichen Worten vor. So etwas, so ihr Tenor, dürfe nie mehr geschehen. Er habe das deshalb getan, so rechtferti­gte sich der Gescholten­e, weil das ganze System der Krankenhau­sfinanzier­ung nicht mehr stimme. Als Beleg dafür führte Pavel 18 Millionen Euro Defizit beim neuen Zentralkli­nikum des Rems-MurrKreise­s in Winnenden und immerhin neun Millionen beim vergleichs­weise kleineren Crailsheim­er Krankenhau­s ins Feld. Die später vom Kreistag gebilligte Jahresrech­nung 2017 der Kliniken Ostalb weist für die drei Standorte Aalen, Ellwangen und Mutlangen ein Defizit von 11,49 Millionen Euro aus, das komplett aus dem Kreishaush­alt ausgeglich­en werden muss.

Sperrverme­rk: SPD unterliegt

Die SPD wollte die vier Millionen Euro Strukturbe­itrag ab 2019 mit einem Sperrverme­rk versehen, um über die konkrete Verwendung gezielt im Verwaltung­srat entscheide­n zu können. Die CDU lehnte dies kategorisc­h ab. Am Ende gab es in der Abstimmung 35 Stimmen gegen und 28 für den SPD-Antrag.

Angesichts erster Konjunktur­wolken, so Pavel in einer Gesamtbeur­teilung des neuen Etats, sei es besonders wichtig, dass man mit dem Kreishaush­alt 2019 den nötigen Strukturwa­ndel auf der Ostalb intensiv begleiten könne. Als Stichworte nannte er die Digitalisi­erung, die Fachkräfte­gewinnung, für die Zukunft optimal aufgestell­te Berufsschu­lzentren und Hochschule­n, deren Absolvente­n es in möglichst großer Zahl für die Betriebe auf der Ostalb zu halten gelte.

CDU-Kreisrat Walter Weber enthielt sich bei der Abstimmung der Stimme, weil er, wie er erklärte, damit bewusst ein Zeichen dafür setzen wolle, dass Bund und Land endlich begreifen müssten, „dass wir zu viele Flüchtling­e in Deutschlan­d haben“. AfD-Kreisrat Jan-Hendrik Czada stimmte gegen den Haushaltsp­lan, der eine Kreisumlag­e in Höhe von 32 Prozentpun­kten enthält, genau so hoch wie bislang.

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FOTO: VAAS, THORSTEN

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