Baukindergeld im Süden sehr begehrt
Bereits eine Milliarde Euro ist verteilt – Das Baukindergeld soll Familien den Traum vom Eigenheim ermöglichen
(epd/dpa) Das von der Regierung rückwirkend zum 1. Januar 2018 eingeführte Baukindergeld kommt bei Familien im Süden gut an: Innerhalb von drei Monaten wurden in Baden-Württemberg 6407 und in Bayern 5928 Anträge auf die Förderung gestellt, wie das Bundesinnenministerium am Dienstag in Berlin mitteilte. Am populärsten ist das Baukindergeld in Nordrhein-Westfalen (10 728). Bundesweit seien knapp 47 741 Anträge verfasst worden.
(dpa) - Es ist wegen der hohen Kosten umstritten, soll aber Familien in Zeiten steigender Bau- und Immobilienpreise beim Erwerb von Eigentum helfen: Drei Monate nach Einführung des Baukindergelds haben bereits 47 741 Familien in Deutschland die Leistung beantragt. Das geht aus Zahlen der für Anträge zuständigen KfW-Bankengruppe und des Bundesbauministeriums hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden. Die meisten Anträge kamen aus Nordrhein-Westfalen (10 728), gefolgt von Baden-Württemberg (6407), Niedersachsen (6039) und Bayern (5928).
Für den Bau eines Hauses oder den Kauf einer Immobilie winkt ein staatlicher Zuschuss von 1200 Euro je Kind und Jahr – gezahlt über zehn Jahre. Also 12 000 Euro pro Kind. Verantwortlich für die hohe Antragszahl zum Start ist vor allem die Tatsache, dass der Zuschuss rückwirkend beantragt werden kann. Nämlich für Eltern oder Alleinerziehende, die seit 1. Januar 2018 eine Baugenehmigungen erteilt bekommen oder einen Kaufvertrag unterschrieben haben.
Dreijährige Laufzeit
Letztmalig beantragt werden kann das Baukindergeld, wenn am 31. Dezember 2020 eine Baugenehmigung erteilt oder ein Kaufvertrag unterschrieben wird. Es läuft also über drei Jahre. Erwartungsgemäß habe es zum Start „eine Bugwelle an Anträgen“gegeben, sagte eine KfW-Sprecherin. Das Baukindergeld, das der früheren Eigenheimzulage ähnelt, kann seit 18. September beantragt werden. Pro Jahr gibt es ein Fördervolumen von rund drei Milliarden Euro – es ist eines der größten Projekte der Großen Koalition aus Union und SPD, um Familien zu helfen, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Gewährt wird das Baukindergeld für Familien und Alleinerziehende bis zu einer Grenze von 90 000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen im Jahr bei einem Kind. Bei größeren Familien darf die Grenze pro Kind 15 000 Euro höher liegen. Man muss mit den Kindern in dem Haus oder der Wohnung auch selbst wohnen – und es kann nur einmal beantragt werden.
Wer zwischen 1. Januar und dem Start des Baukindergelds am 18. September ein Bauprojekt gestartet oder eine Immobilie gekauft hat, muss sich sputen. Denn diese rückwirkenden Anträge können nur noch bis 31. Dezember gestellt werden. Deswegen ist in den letzten Wochen die Zahl der Anträge spürbar angestiegen. Insgesamt bekommen bisher 82 865 Kinder mithilfe des Baukindergelds ein neues Zuhause. Die meisten Familien, die einen Antrag gestellt haben, haben ein oder zwei Kinder. Bei im Schnitt zwei Kindern reicht das Fördervolumen im Jahr für 125 000 Anträge. „Wir gehen fest davon aus, dass die Mittel ausreichend sind“, sagte eine KfW-Sprecherin.
Ansonsten greift das „WindhundVerfahren“: Wenn das Geld aufgebraucht ist, ist es aufgebraucht. Der Bund schießt nicht nach. Die Anträge können online über das KfW-Zuschussportal gestellt werden. Wegen des technischen Aufbaus des Programms und des erst dann möglichen Hochladens von Dokumenten wie Einkommensteuerbescheiden, Meldebescheinigung und Grundbuchauszug soll die Auszahlung erst ab März 2019 so richtig starten.