Im Bodensee fehlen laichreife Felchen
(ras) - Die Laichfischerei im Bodensee ist abgesagt worden – zum ersten Mal seit 1964. Darauf haben sich die Vertreter der Bevollmächtigtenkonferenz der Bodenseefischerei geeinigt. Der Grund sei eine zu geringe Zahl an laichreifen Felchen im See, sagte Roland Rösch, Vertreter der Fischereiforschungsstelle Langenargen. Die Bodenseefischer fürchten das Ausbleiben einer ganzen Generation Felchen sein.
Seit Jahrzehnten fahren die Fischer vor Weihnachten zum Laichfang, streifen die laichreifen Fische noch an Bord ab und bringen den befruchteten Laich dann zu den Brutanstalten, die die aufgewachsene Brut im März oder April, wenn wieder genug Futter im See ist, ausbringen. Durch diese Bewirtschaftungsmaßnahme wurde stets sichergestellt, dass die geschlüpften Fische auch Futter haben, um aufwachsen zu können. Jetzt wird eine Generation fehlen. Die Fischer kommen zu diesem Ergebnis, weil auch die Laich-Qualität der zu Versuchszwecken gefischten Tiere nicht sonderlich gut war – kaum geeignet, um eine sichere Generation aufwachsen zu lassen.
„Die Daten der Fischereiforschungsstelle aus Langenargen zeigen, dass die Felchen in diesem Herbst so wenig Energie wie noch nie seit Beginn dieser Messungen aufwiesen und das Verhältnis von Eimenge zu Fischgewicht historisch niedrig ist. Hier spielen sicherlich der aktuell niedrige Nährstoffgehalt, die Invasion der Stichlinge und möglicherweise auch der extreme Sommer 2018 eine Rolle“, schreibt Rösch.