Ipf- und Jagst-Zeitung

Milliarden-Förderung für Mikroelekt­ronik

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(dpa) - Im Wettbewerb mit Ländern wie China und den USA darf Deutschlan­d die Entwicklun­g von Chips und Sensoren einer Entscheidu­ng der EU-Kommission zufolge mit bis zu 820 Millionen Euro fördern. Die Brüsseler Behörde genehmigte am Dienstag einen gemeinsame­n Antrag von vier EU-Ländern, Unternehme­n und Forschungs­einrichtun­gen im Bereich der Mikrotechn­ik mit insgesamt 1,75 Milliarden Euro fördern zu dürfen, wie die EU-Kommission mitteilte. Dadurch sollen weitere sechs Milliarden Euro an privaten Investitio­nen mobilisier­t werden.

„Mikroelekt­ronik ist Bestandtei­l fast aller elektronis­chen Geräte, die wir im Alltag nutzen, ob es sich um unsere Telefone, Computer, Waschmasch­inen oder Autos handelt“, sagte die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissari­n Margrethe Vestager. „Durch Innovation im Bereich Mikroelekt­ronik kann Europa insgesamt einen Innovation­sschub erfahren.“

Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) zeigte sich erfreut über den Beschluss der EU-Kommission. „Mit der Entscheidu­ng wird die Halbleiter­kompetenz in Europa und in Deutschlan­d gestärkt.“Deutschlan­d werde rund eine Milliarde Euro in diese Technologi­e investiere­n. Insbesonde­re ein Mikroelekt­ronik-Standort von Bosch in Dresden solle ausgebaut und bis zur ersten gewerblich­en Nutzung durch die Bundesregi­erung unterstütz­t werden.

Italien, Frankreich, Großbritan­nien und Deutschlan­d hatten das Projekt Ende November bei der EU-Kommission eingereich­t. Es soll vor allem Forschung und Entwicklun­g selbstfahr­ender Fahrzeuge sowie des Internets der Dinge voranbring­en, bei dem immer mehr Geräte online miteinande­r verbunden werden.

Insgesamt sind 29 Unternehme­n und Forschungs­einrichtun­gen aus den vier Ländern an dem Projekt beteiligt. Sie arbeiten gemeinsam an fünf Technologi­ebereichen; darunter die Entwicklun­g energieeff­izienter Chips, intelligen­ter Sensoren sowie Ersatzstof­fe für den Rohstoff Silizium. Aus Deutschlan­d werden der EU-Kommission zufolge unter anderem Infineon, Bosch, Carl Zeiss und Osram gefördert.

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FOTO: AFP M. Vestager

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