Weststadt: Situation ist hochkomplex
Rund 200 Bürger kommen zur Bürgerinfo-Veranstaltung ins Weststadtzentrum – Viele Fragen vor allem um die Verkehrssituation
(ij) - Die Verkehrsprobleme in der Weststadt, das geplante Medizinische Versorgungszentrum, Wohnungsbau und der Bahnhalt West sind Thema einer weiteren Bürger-infoVeranstaltung gewesen. Knapp 200 Interessierte kamen; es gab jede Menge Fragen in die Runde.
- Die Verkehrsprobleme in der Weststadt, das geplante Medizinische Versorgungszentrum, Wohnungsbau und der Bahnhalt West sind Thema einer weiteren Bürger-infoVeranstaltung gewesen. Knapp 200 Interessierte waren ins Weststadtzentrum gekommen und es gab jede Menge Fragen in die Runde.
Wie sich zeigte, ist besonders das Thema Verkehr hochkomplex, weil hier vieles miteinander zusammenhängt. Das wurde an einem Beispiel deutlich: Durch eine zusätzliche Auffahrt auf die Bundesstraße bei Affalterried könnte die Wellandstraße entlastet werden. Nun befürchten aber einige Affalterrieder mehr Verkehr und Lärm vor der eigenen Haustür.
In drei Themenkomplexe war der Infoabend von Professor Ulrich Holzbaur (Agenda) aufgeteilt worden, um, wie es Oberbürgermeister Thilo Rentschler nannte, „geballte Informationen“zu liefern. Für Holzbaur gibt es etwa den Zielkonflikt Wohnen und Verkehr und auch die Herausforderung, die Wohnungsnot zu lindern. Robert Ihl hatte an die Bautätigkeit der Wohnungsbau Aalen in den vergangenen Jahrzehnten erinnert und erklärte, man möchte den OB unterstützen, „die richtigen Lösungsansätze zu finden“.
Rainer Graeter ging auf die Ärztesituation und auf das geplante Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in der Weilerstraße ein. Zur Situation: Bislang versorgten sieben Ärzte die Weststadt, „aber auch Ärzte werden älter“. Derzeit gibt es 42 Hausärzte in Aalen in 24 Praxen. 45 Prozent von ihnen sind über 60, beziehungsweise über 65 Jahre alt. Und: Es kommen zu wenige junge Ärzte nach, warnte Graeter. Sein Fazit: Das MVZ ist gut für die Versorgung der Weststädtler.
Eine Chance, dass Studenten die Bahn verstärkt nutzen
Das Hauptthema, zu dem es jede Menge Zahlen, Daten und vor allem Fragen der Bürger gab, war aber der Verkehr. Frank Gericke (Modus Consult) rechnete unter anderem die Prognosen für 2030 durch. Der Verkehr wird deutlich zunehmen, den Bahnhalt West, so die Schätzung, werden 450 Fahrgäste pro Tag nutzen und um den Bahnhalt wird es eine „kleine Gebietsentwicklung“geben, die zusätzlichen Verkehr bringt.
Für Rentschler bietet der Bahnhalt aber auch die Chance, dass die Studenten aus dem Stuttgarter Raum und aus der Rems-Region verstärkt die Bahn nutzen. Bereits jetzt tue die Stadt einiges, damit mehr Studenten auf den ÖPNV umsteigen, etwa mit dem Semester-Ticket oder mit der direkten OVA-Anbindung an den Campus auf dem Burren.
Speziell beim Verkehr ging es um die Knoten in der Weststadt und die Anschlussstraßen an die Wellandstraße und um die Bottich-Kreuzung. Auch der Hammerstadt-Anschluss (Spange) wurde erneut diskutiert. Hier warnte Rentschler und zitierte das Regierungspräsidium, das im Auftrag des Bundes zuständig ist: Es darf innerhalb von zwei Kilometern nicht mehrere Bundesstraßen-Auffahrten geben. Das heißt: Käme die Querspange Hammerstadt, müssten die zwei anderen Anschlüsse zurückgebaut werden. Und das würde, so der OB, die Situation eindeutig „verschlimmbessern“.
Für die Weststadt selber hält er die Rampenlösung für sympathisch und beim Bottich einen „gescheiten Kreisel“für sinnvoll. Der würde zwar nicht weniger Verkehr bringen, ihn aber immerhin verflüssigen. Rentschler hält eine weitere Bürgerinfo für sinnvoll. Mit zwei weiteren und entscheidenden Akteuren im Boot: Landkreis und Regierungspräsidium.