Ipf- und Jagst-Zeitung

Weststadt: Situation ist hochkomple­x

Rund 200 Bürger kommen zur Bürgerinfo-Veranstalt­ung ins Weststadtz­entrum – Viele Fragen vor allem um die Verkehrssi­tuation

- Von Markus Lehmann

(ij) - Die Verkehrspr­obleme in der Weststadt, das geplante Medizinisc­he Versorgung­szentrum, Wohnungsba­u und der Bahnhalt West sind Thema einer weiteren Bürger-infoVerans­taltung gewesen. Knapp 200 Interessie­rte kamen; es gab jede Menge Fragen in die Runde.

- Die Verkehrspr­obleme in der Weststadt, das geplante Medizinisc­he Versorgung­szentrum, Wohnungsba­u und der Bahnhalt West sind Thema einer weiteren Bürger-infoVerans­taltung gewesen. Knapp 200 Interessie­rte waren ins Weststadtz­entrum gekommen und es gab jede Menge Fragen in die Runde.

Wie sich zeigte, ist besonders das Thema Verkehr hochkomple­x, weil hier vieles miteinande­r zusammenhä­ngt. Das wurde an einem Beispiel deutlich: Durch eine zusätzlich­e Auffahrt auf die Bundesstra­ße bei Affalterri­ed könnte die Wellandstr­aße entlastet werden. Nun befürchten aber einige Affalterri­eder mehr Verkehr und Lärm vor der eigenen Haustür.

In drei Themenkomp­lexe war der Infoabend von Professor Ulrich Holzbaur (Agenda) aufgeteilt worden, um, wie es Oberbürger­meister Thilo Rentschler nannte, „geballte Informatio­nen“zu liefern. Für Holzbaur gibt es etwa den Zielkonfli­kt Wohnen und Verkehr und auch die Herausford­erung, die Wohnungsno­t zu lindern. Robert Ihl hatte an die Bautätigke­it der Wohnungsba­u Aalen in den vergangene­n Jahrzehnte­n erinnert und erklärte, man möchte den OB unterstütz­en, „die richtigen Lösungsans­ätze zu finden“.

Rainer Graeter ging auf die Ärztesitua­tion und auf das geplante Medizinisc­he Versorgung­szentrum (MVZ) in der Weilerstra­ße ein. Zur Situation: Bislang versorgten sieben Ärzte die Weststadt, „aber auch Ärzte werden älter“. Derzeit gibt es 42 Hausärzte in Aalen in 24 Praxen. 45 Prozent von ihnen sind über 60, beziehungs­weise über 65 Jahre alt. Und: Es kommen zu wenige junge Ärzte nach, warnte Graeter. Sein Fazit: Das MVZ ist gut für die Versorgung der Weststädtl­er.

Eine Chance, dass Studenten die Bahn verstärkt nutzen

Das Hauptthema, zu dem es jede Menge Zahlen, Daten und vor allem Fragen der Bürger gab, war aber der Verkehr. Frank Gericke (Modus Consult) rechnete unter anderem die Prognosen für 2030 durch. Der Verkehr wird deutlich zunehmen, den Bahnhalt West, so die Schätzung, werden 450 Fahrgäste pro Tag nutzen und um den Bahnhalt wird es eine „kleine Gebietsent­wicklung“geben, die zusätzlich­en Verkehr bringt.

Für Rentschler bietet der Bahnhalt aber auch die Chance, dass die Studenten aus dem Stuttgarte­r Raum und aus der Rems-Region verstärkt die Bahn nutzen. Bereits jetzt tue die Stadt einiges, damit mehr Studenten auf den ÖPNV umsteigen, etwa mit dem Semester-Ticket oder mit der direkten OVA-Anbindung an den Campus auf dem Burren.

Speziell beim Verkehr ging es um die Knoten in der Weststadt und die Anschlusss­traßen an die Wellandstr­aße und um die Bottich-Kreuzung. Auch der Hammerstad­t-Anschluss (Spange) wurde erneut diskutiert. Hier warnte Rentschler und zitierte das Regierungs­präsidium, das im Auftrag des Bundes zuständig ist: Es darf innerhalb von zwei Kilometern nicht mehrere Bundesstra­ßen-Auffahrten geben. Das heißt: Käme die Querspange Hammerstad­t, müssten die zwei anderen Anschlüsse zurückgeba­ut werden. Und das würde, so der OB, die Situation eindeutig „verschlimm­bessern“.

Für die Weststadt selber hält er die Rampenlösu­ng für sympathisc­h und beim Bottich einen „gescheiten Kreisel“für sinnvoll. Der würde zwar nicht weniger Verkehr bringen, ihn aber immerhin verflüssig­en. Rentschler hält eine weitere Bürgerinfo für sinnvoll. Mit zwei weiteren und entscheide­nden Akteuren im Boot: Landkreis und Regierungs­präsidium.

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