Alte Schule wird Interimsrathaus
Gemeinde investiert in den Umbau und die Sanierung des Gebäudes knapp eine Million Euro
(ij) - Jagstzell ist vielesin Bewegung. Daran wird sich auch 2019 nichts ändern. Das nächste große Vorhaben wurde in der jüngsten Sitzung am Montag vom gemeinderat beraten: die Sanierung der alten Schule. Sie soll zum Interimsrathaus umgebaut werden.
- In Jagstzell ist vieles in Bewegung. Daran wird sich auch 2019 nichts ändern. Das nächste große Vorhaben wurde in der jüngsten Sitzung am Montag vom Gemeinderat beraten: die Sanierung der alten Schule. Dabei wurde eines deutlich: das historische Gebäude hält einige Herausforderungen für die Planer bereit.
Bereits im Juli dieses Jahres hatte das Landratsamt Ostalb die Baugenehmigung für die Teilsanierung der alten Schule im Ortskern der Gemeinde Jagstzell erteilt. Das Architekturbüro Wagner aus Fichtenau stellte dem Gemeinderat nun die Pläne für den Umbau des ehemaligen Schulgebäudes vor.
Das alte Schulhaus in Jagstzell hat neben dem Rathaus und der SanktVitus-Kirche einen prägenden Charakter für den Ortskern. Darüber hinaus steht die ehemalige Schule unter Denkmalschutz. Nun soll das historische Gebäude teilsaniert und innen umgebaut werden. Anlass ist die anstehende Generalsanierung des Rathauses von Jagstzell. Für die Zeit der Rathaussanierung soll die Gemeindeverwaltung vorübergehend im alten Schulhaus untergebracht werden.
Auflagen des Landesdenkmalamtes
Das Projekt ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, denn das Schulgebäude muss zuerst umgebaut und dann auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. Zudem müssen auch Auflagen des Landesdenkmalamtes berücksichtigt werden.
„In unserem Interimsrathaus werden das Untergeschoss und das Erdgeschoss saniert und umgebaut. Die Baumaßnahmen werden soweit möglich über den Nebeneingang im Norden abgewickelt, um den Vereinsbetrieb im Gebäude nicht unnötig zu behindern“, erklärte Bürgermeister Raimund Müller den geplanten Ablauf der anstehenden Baumaßnahme.
Klaus Wagner vom Architekturbüro Wagner aus Fichtenau erläuterte dem Gemeinderat im Anschluss die baulichen Details. In einem ersten Schritt werden die notwendigen Abbrucharbeiten ausgeführt. Zum Beispiel wird die WC-Anlage im Untergeschoss komplett umgebaut. Auch die desolaten Decken im Untergeschoss sollen komplett abgebrochen und durch eine neue Decke ersetzt werden. Im Gremium wurde darüber diskutiert, ob die vorgesehene Stahlbetondecke nicht zu schwer für die Statik des alten Gebäudes ist. Gemeinderat Matthias Schlosser regte deshalb an, nur dort Stahlbeton einzuziehen, wo eine ausreichende Statik zweifelsfrei nachgewiesen ist. Ansonsten sollte die alten Holzdecke in den anderen, noch gut erhaltenen Bereichen des Untergeschosses saniert und so beibehalten werden.
Keine Kompromisse wird es indes bei den Elektro- und Sanitärinstallationen geben. Diese werden im gesamten Unter- und Erdgeschoss neu installiert. Eine Fluchttreppe im Außenbereich des Gebäudes stellt den zweiten notwendigen Rettungsweg dar. Ebenfalls soll im Erdgeschoss ein barrierefreies WC entstehen, das aber nur von außen zu erreichen ist. Die Kosten der Teilsanierung belaufen sich auf knapp eine Million Euro. Die Arbeiten sollen im Mai 2019 beginnen und im November 2019 beendet sein. Die jetzt anstehende Baumaßnahme ist Teil eines großen Sanierungsprogramms, das den Ortskern von Jagstzell attraktiver machen soll.