Enteignung von Bahncard-Besitzern
Still und leise gab es eine Beerdigung. Nämlich den Wegfall der Bahncard-Privilegien im Ostalbkreis. Zuvor waren mit warmen Worten die anderen Fahrpreisreduzierungen gepriesen worden. Glaubt man DB-Regio, so sei es ein Segen (für wen auch immer), dass im Ostalbkreis jetzt ausschließlich der Ostalbmobil-Tarif angewendet wird. Nur in Nebensätzen wird vermerkt, dass die Bahncards im Ostalbkreis ihre Wertigkeit verloren haben.
Was dies bedeutet, ist sonnenklar. Es handelt sich, da die gekauften Bahncards ihren Wert nicht mehr besitzen, um eine glatte Enteignung (die ja ohne eine Entschädigung laut Grundgesetz verboten ist). Nur durch einen kleinen Trick kann das Unheil etwas gemildert werden. Indem man eine IC-Fahrkarte kauft und diese per Bahncard im Wert reduziert. Beispiel: Rückfahrkarte von Ellwangen nach Aalen, Regionalexpress, Bahncard 50: Alter Preis 4,80 Euro, neuer Preis 6,50 Euro.
Und so frage ich jetzt, wo denn die Wohltaten (genannt Preisreduzierungen) sich verstecken? Wer ist eigentlich schuld an dieser Verschlimmbesserung? Waren die Verhandlungen zu anstrengend, war das Verhandlungsgeschick des „Gegners“zu hoch? Oder war es nur die eigene Schlamperei? Und warum gibt es keine Wahlmöglichkeiten zwischen den Tarifen? Lauter Fragen, die nach Antworten schreien.
Für sachdienliche Informationen wäre ich und wären die Bahnbenutzer sehr dankbar.
Hans Rieger, Ellwangen
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