Wohnen, Gewerbe, Bildung
Diese drei Schwerpunkte werden die Stadt im nächsten Jahr vor allem beschäftigen
- Wohnen, Gewerbeentwicklung und Bildung, diese drei Schwerpunkte setzt OB Karl Hilsenbek im nächsten Jahr. Wobei einiges schon aufgegleist ist.
Schon 2015 haben Gemeinderat und Stadt ein Wohnbauentwicklungskonzept aufgestellt und sich klare Ziele bis 2025 gesteckt. So sollen 225 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und 250 Bauplätze entstehen. Jetzt, sieben Jahre früher, sind 188 Wohnungen gebaut,und 280 Bauplätze fertig oder werden gerade erschlossen. Dazu zählen zum Beispiel in Ellwangen die Karl-Stirner-Straße, wo die Bagger die alten Gebäude abgebrochen haben und nun den Baugrund zur Erschließung vorbereiten, die Baugebiete Hofäcker II in Eigenzell, Traubfeld in Eggenrot, Boltersrot IV in Neunheim oder Pfahl in Pfahlheim. Schon abgeschlossen sind die Baugebiete Brühl in Rattstadt, am Limes in Pfahlheim, Wannenfeld in Rindelbach, Beinig III in Röhlingen und Fayencestraße in Schrezheim. Nach aktuellem Stand kann auf 140 der 280 Bauplätze schon gebaut werden.
„Wir haben die Umsetzung schnell hingebracht“, freut sich der OB. Schließlich ist die Nachfrage riesig. Dem Einwand, die neu gebauten Wohnungen seien vielen zu teuer, kommt er zuvor: Schließlich mache jeder, der ins Eigenheim oder in die Eigentumswohnung zieht, seine alte Wohnung frei.
Konzept für sozialen Wohnungsbau
Trotzdem ist der Stadt wichtig, dass auch in den Neubaugebieten bezahlbarer Wohnraum entsteht. Dafür will die Stadt den Bauträgern Auflagen machen. Welche, muss der Gemeinderat noch beschließen, was voraussichtlich im Februar der Fall ist. Dass so viele Baugebiete erschlossen werden können, sei den Grundstückseigentümern zu danken, die ihre Flächen für Baugebiete verkaufen.
Die Stadt setzt aber nicht nur auf Neubaugebiete, sie will auch die Ortskerne stärken. Das tut sie, in dem sie Abrissprämien von bis zu 10 000 Euro aussetzt. Die bekommt zum Beispiel, wer eine alte Scheune abreißt und dafür Wohnungen baut. 15 Wohnungen sind so in den vergangenen Jahren entstanden. Das sei zwar nicht viel, räumt Hilsenbek ein. Aber ohne die Prämie gäbe es diese 15 Wohnungen gar nicht.
Wichtig ist auch die weitere Entwicklung der Gewerbegebiete. Die Stadt braucht dringend neue Flächen. Alle, die im Flächennutzungsplan dafür vorgesehen sind, sind inzwischen ausgeschöpft. „Wir gehen mit Vollgas in die Planung“, sagt Hilsenbek. Im Frühjahr soll ein Vorschlag mit verschiedenen Szenarien in den Gemeinderat. Der OB hofft, dass es in drei Jahren mit der Erschließung von Gewerbegebieten weitergehen kann.
In die Bildung hat die Stadt in den vergangenen Jahren Millionen investiert. Ein Ende ist nicht abzusehen. Nach der Generalsanierung der Kastellschule in Pfahlheim folgt nächstes Jahr das Hariolf-Gymnasium in Ellwangen mit drei Millionen Euro. „Wir sind Schulstadt, das ist eine Verpflichtung.“Das gilt auch für die Kinderbetreuung. Die sei als Standortfaktor nicht zu unterschätzen. Sieben Millionen Euro steckt die Stadt in den kommenden Jahren in den Ausbau. Gut investiertes Geld, findet der OB: „Wenn wir Fachkräfte wollen, brauchen wir das.“Junge Familien fragten bei einem Umzug nämlich als Erstes nach Kinderbetreuung, Schule und Internet.
Apropos Internet: Auch dafür greift die Stadt in die Kasse. Bis 2021 sollen 310 Kilometer Glasfaserkabel verlegt sein, wobei zuerst die Weiler angeschlossen werden, wo bisher gar nichts geht.
Umgesetzt wird außerdem ein Konzept für die Innenstadt, das eine Arbeitsgruppe erstellt hat und im Frühjahr in den Gemeinderat soll. Auch in Sachen Landesgartenschau steht der nächste Schritt an mit der Gründung einer GmbH und der Auslobung eines Realisierungswettbewerbs. Beides ist vom Land vorgeschrieben. Mit einem Entscheid rechnet Hilsenbek Anfang 2020.