Ipf- und Jagst-Zeitung

Stadt Linz gibt auf: Der Millionens­treit um Bilder von Klimt und Schiele ist beendet

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(dpa) - In einem millionens­chweren Rechtsstre­it um verschwund­ene Bilder von Gustav Klimt und Egon Schiele gibt die österreich­ische Stadt Linz jetzt auf. Die Kommune wolle gegen jüngste Gerichtsen­tscheidung­en keine Rechtsmitt­el einlegen und erkläre den Streit mit den Erben der Kunstsamml­erin Olga Jäger für beendet, teilte die Stadt vor Kurzem mit.

Die Erben hatten 2006 im Nachlass von Jäger einen Leihschein von 1951 für die Bilder „Junger Mann“, „Tote Stadt“und „Paar“von Egon Schiele sowie für die Grafik „Zwei Liegende“von Gustav Klimt gefunden und ihn im heutigen Museum Lentos einlösen wollen. Doch die Werke waren unauffindb­ar. Im folgenden Rechtsstre­it musste die Stadt schließlic­h 8,3 Millionen Euro Schadeners­atz bezahlen. Wegen möglicher Verjährung der Ansprüche der Erben war das jedoch noch nicht das letzte juristisch­e Wort.

Das überrasche­nde Auftauchen der Klimt-Grafik Anfang 2018 unterfütte­rte die Darstellun­g der Erben. Das Bild war im Schrank der einstigen Sekretärin des Leiters der damaligen Neuen Galerie versteckt gewesen. „Die Stadt Linz geht nun davon aus, dass die Bilder der Neuen Galerie 1951 tatsächlic­h als Leihgabe übergeben wurden, echt sind, und dass die Bilder durch Fehlverhal­ten ihrer Bedienstet­en verschwund­en sind. Die Stadt übernimmt damit für das Verschwind­en der Bilder die Verantwort­ung“, hieß es.

Die Nachforsch­ungen zum Verbleib der drei noch verschwund­enen Schiele-Bilder sowie die kriminalpo­lizeiliche­n Ermittlung­en dazu liefen weiter, heißt es. Für Hinweise sind 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.

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