Christi Geburt auf vier Metern Länge
Joachim Kübler aus Westhausen baut an einer Panorama-Weihnachtskrippe
- Joachim Kübler aus Westhausen liebt orientalische Weihnachtskrippen. „Ich mag alle Arten von Krippen, die alpenländischen und auch die Bauernkrippen, aber die wahre Weihnachtsgeschichte hat sich nun mal im Orient abgespielt“, so Kübler. Besonders mag er die Geschichte von den heiligen drei Königen. Seine jüngster Zuwachs ist auch folgerichtig einer der drei Könige auf einem Kamel. „Diese Figur ist so wunderbar und eindrucksvoll gestaltet, die musste ich einfach haben“, sagt der 48-Jährige. Auf der vier Meter langen Krippenlandschaft des Westhauseners findet der König natürlich einen Ehrenplatz.
Was den Krippenbau angeht, ist Joachim Kübler eigentlich noch ein Neuling. „Mich haben Krippen schon immer fasziniert, aber Zeit, eine eigene zu bauen, hatte ich nie“, sagt Kübler, der von Beruf Lehrer ist und die Fächer Religion, Wirtschaftslehre und Informatik lehrt. „Nach meiner Knieoperation vor ein paar Jahren habe ich mich zu Hause furchtbar gelangweilt und angefangen, Bücher über Krippen zu lesen“, erinnert er sich. Seine erste selbst gebaute Krippe taufte er schlicht und einfach „Maria und Josef“.
Mit der Zeit hat er sich viel Wissen über die Materialien angeeignet, die für den Krippenbau benötigt werden. Aber erst unter Anleitung des erfahrenen Westhausener Krippenbauers Hans-Peter-Wettemann lernte Kübler die Feinheiten des Krippenbaus kennen. Seither hat ihn das Krippenfieber gepackt. Die Folge: Die Krippen wurden immer größer.
Jetzt erweitert Kübler die bislang zwei Meter lange Krippe auf vier Meter. Dabei musste er mit Erschrecken feststellen: „Ich habe gar nicht so viele Figuren, damit ich diese gigantische Landschaft überhaupt beleben kann“, schmunzelt Kübler und bereitet sich darauf vor, seine Frau Annette von der Notwendigkeit zu überzeugen, weitere Krippenfiguren anzuschaffen.
Unter den Christbaum passt die Krippe längst nicht mehr
Die Ehefrau unterstützt ihren Mann zwar bei seinem Hobby. Aber: „Die Krippe darf ich nicht mehr im Wohnzimmer neben dem Christbaum aufstellen, sondern nur noch in einem freien Nebenzimmer“, grinst Kübler noch breiter. 20 Figuren, 20 Schafe, zwei Kamele und ein König – das ist bisher das figürliche Inventar. „Im nächsten Jahr will ich einen König auf seinem Pferd dazunehmen“, sagt Kübler und flüstert verschwörerisch: „Und ich habe einen Elefanten entdeckt, den muss ich einfach für meine Krippenlandschaft haben.“
Auf der diesjährigen Krippenausstellung im Rahmen des Nikolausmarktes in Westhausen war seine Krippe neben vielen weiteren Exponaten auch zu bewundern. „Ich freue mich schon auf die nächste Ausstellung in Westhausen“, sagt Kübler.
Einige Dinge bastelt er selbst. Noch mehr aber mag Kübler das Arrangieren der Figuren in der Landschaft, um sich dann am Anblick des Gesamtwerkes zu freuen. Alles an der orientalischen Weihnachtskrippe ist Handarbeit. Die Hintergründe fertigt eine Malerin aus der Region, die Figuren modelliert eine traditionsreiche Manufaktur aus Südtirol. Bei den Gebäuden, Palmen, Wegen und Grasflächen hat Hans-Peter Wettemann geholfen. Dieses Jahr hatte der erstmals seine Passionskrippen im Pfarrstadel von Westhausen ausgestellt. Diese Miniaturszenen, die die Passion Christi zeigen, fanden großes Interesse.