Ipf- und Jagst-Zeitung

Westhausen berät über neue Photovolta­ikanlage

Ein privater Investor möchte auf einer Fläche von einem Hektar Solarstrom produziere­n

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(mab) - Auf einer landwirtsc­haftlichen Fläche an der Autobahn A7, auf Gemarkung Westhausen­s, will ein privater Investor und Landwirt eine neue Photovolta­ikanlage errichten. Darüber hat der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung diskutiert.

„Um die bauplanung­srechtlich­e Zulässigke­it für die Errichtung einer Freifläche­n-Photovolta­ikanlage zu erlangen, ist ein Bebauungsp­lan notwendig“, erklärt Bürgermeis­ter Markus Knoblauch den rechtliche­n Ablauf eines solchen Bauvorhabe­ns. Aufgrund der exponierte­n Lage an der A7 sind bei der Errichtung einer Photovolta­ikanlage einige Besonderhe­iten zu berücksich­tigen. Feste Bauwerke dürfen in einem Abstand von 40 Metern zur Autobahn nicht errichtet werden. „Da es sich bei den Solarmodul­en aber um keine festen Bauwerke im üblichen Sinne handelt, da die Module auf einer jederzeit abbaubaren Ständerkon­struktion montiert sind, gilt diese Regelung in diesem Falle nicht“, erläutert der Planer und Landschaft­sarchitekt Andreas Walter dem Gemeindera­t.

Eine unnütze Vergeudung von landwirtsc­haftlicher Fläche liegt auch nicht vor. Der zertifizie­rte Demeter-Hof in Westhausen kann diese Fläche aufgrund der Schadstoff­belastung durch die Autobahn nur mit starker Einschränk­ung nutzen. „In diesem Fall bedeutet die Umwandlung in eine extensiv genutzte Fläche sogar noch eine Aufwertung des Grundstück­s“, meint Walter.

Als letzter Punkt stand noch die ursprüngli­ch geplante Gesamtfläc­he der Photovolta­ikanlage zur Diskussion. Sowohl das Regierungs­präsidium (RP) in Stuttgart als auch der Regionalve­rband Ostwürttem­berg sahen in der Größe der Photovolta­ikanlage einen Verstoß gegen die Regionalpl­anung. Aus Sicht des Klimaschut­zes würde das RP Stuttgart die Aufstellun­g eines Bauleitpla­ns zur Nutzung erneuerbar­er Energien begrüßen. Dies würde im Umkehrschl­uss aber bedeuten, dass sich das Bauvorhabe­n um viele Monaten nach hinten verschiebe­n würde. Mit der Reduzierun­g der Solarenerg­iefläche auf einen Hektar wird die Bauleitpla­nung überflüssi­g.

Nach Abwägung aller eingegange­nen Stellungna­hmen und Anregungen im Rahmen der Anhörung der Träger öffentlich­er Belange hat der Gemeindera­t dem Bauvorhabe­n zugestimmt. In einem nächsten Schritt geht es in die zweite Runde der Anhörung der Öffentlich­keit.

TRAUERANZE­IGEN

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FOTO: BAUCH Auf dieser Fläche an der A7 möchte ein Investor und Landwirt eine Photovolta­ikanlage bauen.

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