Grundgesetz für alle
Von Zeit zu Zeit muss man mit Gewohnheiten brechen. Das gilt auch für die sonst eher launigen Themen an dieser Stelle, denen wir heute eine deutliche Wendung ins seriöse Fach geben wollen. Erstens ist bald Weihnachten – ein Fest, an dem ein wenig Besinnung nicht schaden kann. Und außerdem neigt sich ein Jahr seinem Ende zu, das demokratisch bedenkliche Verwerfungen in der ganzen Welt gebracht hat.
In Zeiten wie diesen kann es nicht schaden, daran zu erinnern, welchen Stellenwert unsere Demokratie hat und worauf sie eigentlich fußt: auf das Grundgesetz. Es zählt ohne Zweifel zu den größten deutschen Errungenschaften überhaupt und setzt gleich mit Artikel 1 höchste Standards: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
Die meisten von uns haben wahrscheinlich in der Schule das letzte Mal Kontakt mit dem Grundgesetz gehabt und es als kleines, steriles Heftchen in Erinnerung. Jetzt aber gibt es das Grundgesetz als hochwertiges Magazin – die perfekte Gelegenheit, sich etwas staatsbürgerliches Wissen zurückzuholen. Hinter dem Projekt steht der Journalist und Medienentwickler Oliver Wurm, der auch schon das Neue Testament als Magazin herausgegeben hat. Sein Grundgesetz macht Spaß, es bringt Farbe in die Verfassung, ist garniert mit starken Bilder des Astronauten Alexander Gerst aus dem All. Die Erstauflage von 100 000 Stück soll fast vergriffen sein, die „Süddeutsche Zeitung“berichtet, dass 60 000 Hefte nachbestellt worden seien. Erhältlich vornehmlich im Bahnhofsbuchhandel für 10 Euro. untermstrich@schwäbische.de