Ipf- und Jagst-Zeitung

Barley soll nicht in der Schranne sprechen

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BOPFINGEN (mab) - Die SPD-Fraktion im Gemeindera­t Bopfingen ist verärgert. Grund ist der geplante Festakt zum 100. Jubiläumsj­ahr des SPD-Ortsverein Bopfingen am 29. März, zu dem Bundesjust­izminister­in Katarina Barley kommen will. Der kann nämlich nicht in der Schranne des alten Rathauses stattfinde­n. Der Termin fällt in die mehrmonati­ge Karenzzeit vor wichtigen Wahlen: Am 26. Mai 2019 finden in Baden-Württember­g Kommunalwa­hlen und Europawahl­en statt.

Der SPD-Ortsverein Bopfingen feiert im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Vorgesehen war ein Festakt in der Rathaussch­ranne mit einer prominente­n Festredner­in. „Wir konnten für den 29. März als Festredner­in die jetzige Bundesjust­izminister­in und künftige SPD-Spitzenkan­didatin für die Europawahl, Katarina Barley, gewinnen. Leider ist dies der einzige Termin, an dem Barley nach Bopfingen kommen kann“, sagte die SPD-Gemeinderä­tin Carola Merk-Rudolph.

Da der Termin in die sogenannte Karenzzeit vor Wahlen fällt, bat Merk-Rudolph den Gemeindera­t um eine Verschiebu­ng der Karenzzeit um eine Woche nach hinten. Die Karenzzeit folgt den Grundsätze­n der Neutralitä­tspflicht vor Wahlen. Die Stadt darf bedeutsame städtische Plätze und Gebäude, die in der öffentlich­en Wahrnehmun­g stehen, etwa nicht für Wahlkampfv­eranstaltu­ngen zur Verfügung stellen. „Ein Festakt ist aber keine Wahlkampfv­eranstaltu­ng“, rechtferti­gte Merk-Rudolph ihr Ansinnen. Ein Großteil der Gemeindera­tsmitglied­er der CDUFraktio­n und die der Freien Wähler sah das anders und lehnte es ab, die Karenzzeit am 30. März statt am 25. März beginnen zu lassen. Enttäuscht und verärgert nahm Merk-Rudolph das Votum zur Kenntnis. Nun erwägt der SPD-Ortsverein, den Festakt im Schloss Kapfenburg in Lauchheim stattfinde­n zu lassen.

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