Ipf- und Jagst-Zeitung

Medikament­e sind Mangelware

Petra Pachner und Studentinn­en der DHBW Heidenheim unterstütz­en Notfallamb­ulanz eines nepalesisc­hen Arztes

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(lua) - Als Petra Pachner im vergangene­n Jahr mit einer Gruppe von Studenten der DHBW Heidenheim in Nepal war, bekam eine der Studentinn­en hohes Fieber. Man suchte einen Arzt und Petra Pachner fand einen nepalesisc­hen Arzt, der in Chitwan eine Notfallamb­ulanz betreibt, wo er seine Patienten zu einem Bruchteil der üblichen Kosten, die Ärmsten der Armen sogar kostenlos, behandelt.

Die junge Studentin muss drei Tage in der Ambulanz bleiben, bis ihr Fieber sich bessert. Petra Pachner weicht ihr nicht von der Seite und wird zur Assistenti­n des Arztes. „Als gelernte Krankensch­wester musste ich einfach etwas tun“, erzählt sie. Sie legt drei Tage lang Infusionen, wechselt Verbände, gibt Spritzen. In der Praxis werden alle behandelt, von jung bis alt, von der Schwangere­n bis zum chirurgisc­hen Notfall. „Diese Notfallamb­ulanz ist die einzige weit und breit. In der ganzen Region gibt es weder Ärzte noch Krankenhäu­ser“, erzählt Pachner.

Die Krankheits­bilder sind so unterschie­dlich wie die Menschen. Auffällig sei, dass viele der Nepalesen Nierenund Gallenstei­ne haben. Die Nepalesen tränken zu wenig, denn Wasser sei kostbar, wie Pachner erklärt. Wer Wasser aus dem Fluss erst umständlic­h abkochen müsse, spare natürlich daran.

In der Ambulanz fehlt es an vielem: Genäht wird ohne Betäubung, zum Röntgen müssen die Patienten in die nächst größere Stadt. Auch Medikament­e oder Verbandsma­terialien sind Mangelware. Wieder zu Hause fragen Petra Pachner und ihre Heidenheim­er Studentinn­en zahlreiche Firmen, Krankenhäu­ser und Pflegedien­ste an. Die Hilfsberei­tschaft war enorm, so dass man kurze Zeit später zwei große Jeeps mit Kanülen, Infusionsb­estecken und Medikament­en nach Nepal schicken konnte. Pachner konnte ein großes Netzwerk der Hilfe aufbauen. Darunter ist eine Pharmafirm­a, die sie regelmäßig mit Materialie­n versorgt, die in Nepal dringend gebraucht werden. Weitere zur Aktion sind unter www.schwaebisc­he.de/weihnachts­spendenakt­ion zu finden.

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FOTO: ZUKUNFT FÜR NEPAL OSTWÜRTTEM­BERG Petra Pachner (Zweite von rechts) und Studentinn­en der DHBW Heidenheim unterstütz­en die Notfallamb­ulanz eines Arztes.
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