Abschreibungen belasten den Haushalt
Haushaltseinbringung im Gemeinderat Abtsgmünd
- Der Gemeinderat Abtsgmünd hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Haushalt für das kommende Jahr beschäftigt. Kämmerer Tobias Maier legte dem Gremium ein 335 Seiten starkes Zahlenwerk vor, das wie schon im Vorjahr nach dem neuen kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen erstellt worden war.
Wie Bürgermeister Armin Kiemel und Kämmerer Tobias Maier eingangs unisono betonten, sehe die Verwaltung optimistisch ins neue Jahr 2019. Es bereite ihm allerdings einige Sorge, merkte Kämmerer Tobias Maier an, dass der Werteverzehr des Anlagevermögens der Gemeinde in Form von Abschreibungen trotz guter Konjunktur nicht erwirtschaftet werden könne. Rund 3,1 Millionen Euro Abschreibungen würden den neuen Haushalt belasten.
Zum vierten Mal in Folge wird auf Steuererhöhungen verzichtet
Bürgermeister Kiemel hob das Positive heraus. Die Finanzsituation der Gemeinde habe sich insgesamt weiter verbessert, sagte Bürgermeister Kiemel in seiner Haushaltsrede. Zum vierten Mal in Folge habe man keine Steuererhöhungen einplanen müssen. Ebenso könne von einer Darlehensaufnahme abgesehen werden. Für den Schuldenabbau sollen 2019 rund 890 000 Euro aufgewendet werden. Die Restschulden der Gemeinde in Höhe von 7,23 Millionen Euro würden Ende 2019 einer ProKopf-Verschuldung von 976 Euro entsprechen.
Wasser in den Wein goss der Kämmerer: Er wies darauf hin, dass sich die ordentlichen Erträge im Ergebnishaushalt auf 28,135 Millionen Euro belaufen; die ordentlichen Aufwendungen auf 28,485 Millionen Euro, sodass faktisch ein Fehlbetrag in Höhe von 170 000 Euro ausgewiesen werden muss. Damit gelinge auch im zweiten Jahr der Umstellung von der von der Kameralistik auf die Doppik nicht der Haushaltsausgleich, erklärte Maier den Räten.
Als Zahlungsmittelüberschuss stünden aus dem Ergebnishaushalt 1,59 Millionen Euro zur Finanzierung von Investitionen im Finanzhaushalt zur Verfügung. Die Steuerkraftsumme betrage 17,4 Millionen Euro.
Kämmerer Tobias Maier geht von einem Anstieg der Steuereinnahmen im Vergleich zum Vorjahr von 1,12 Millionen Euro aus, wobei die Gewerbesteuer mit 14,8 Millionen Euro erneut die größte Einnahmequelle darstellen wird.
Einen Wermutstropfen in seiner Rechnung stellen die sogenannten Transferaufwendungen, früher als abzuführende Umlagen bezeichnet, dar. Diese stellen bei den Aufwendungen im Ergebnishaushalt mit über 53 Prozent oder 14,29 Millionen Euro einen schwer zu stemmenden Brocken für Abtsgmünd dar.
Die Personalkosten werden 2019 um 6,3 Prozent auf 5,84 Millionen Euro steigen. Der größte Teil davon betrifft mit rund 43 Prozent den Bereich Familie und Bildung.
1,4 Millionen Euro fließen in die Friedrich-von-Keller-Schule
Der Finanzhaushalt 2019 sieht Ausgaben in Höhe von rund 9,588 Millionen Euro vor. Davon sind 1,426 Millionen Euro für die Erweiterung der Friedrich-von-Keller-Schule zur offenen Ganztagesschule vorgesehen. Mit diesem Betrag soll das Flachdach saniert werden.
Rund 860 000 Euro werden im kommenden Jahr in Abtsgmünd in die Erschließung neuer Baugebiete investiert, 600 000 Euro in den Grundstückserwerb, rund 1,154 Millionen Euro fließen in Kanalneubauten und ein neues Regenklärbecken in Untergröningen. Für die Breitbandverkabelung sind weitere 450 000 Euro vorgesehen.