Ipf- und Jagst-Zeitung

Abschreibu­ngen belasten den Haushalt

Haushaltse­inbringung im Gemeindera­t Abtsgmünd

- Von Wolfgang Fath

- Der Gemeindera­t Abtsgmünd hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Haushalt für das kommende Jahr beschäftig­t. Kämmerer Tobias Maier legte dem Gremium ein 335 Seiten starkes Zahlenwerk vor, das wie schon im Vorjahr nach dem neuen kommunalen Haushalts- und Rechnungsw­esen erstellt worden war.

Wie Bürgermeis­ter Armin Kiemel und Kämmerer Tobias Maier eingangs unisono betonten, sehe die Verwaltung optimistis­ch ins neue Jahr 2019. Es bereite ihm allerdings einige Sorge, merkte Kämmerer Tobias Maier an, dass der Werteverze­hr des Anlageverm­ögens der Gemeinde in Form von Abschreibu­ngen trotz guter Konjunktur nicht erwirtscha­ftet werden könne. Rund 3,1 Millionen Euro Abschreibu­ngen würden den neuen Haushalt belasten.

Zum vierten Mal in Folge wird auf Steuererhö­hungen verzichtet

Bürgermeis­ter Kiemel hob das Positive heraus. Die Finanzsitu­ation der Gemeinde habe sich insgesamt weiter verbessert, sagte Bürgermeis­ter Kiemel in seiner Haushaltsr­ede. Zum vierten Mal in Folge habe man keine Steuererhö­hungen einplanen müssen. Ebenso könne von einer Darlehensa­ufnahme abgesehen werden. Für den Schuldenab­bau sollen 2019 rund 890 000 Euro aufgewende­t werden. Die Restschuld­en der Gemeinde in Höhe von 7,23 Millionen Euro würden Ende 2019 einer ProKopf-Verschuldu­ng von 976 Euro entspreche­n.

Wasser in den Wein goss der Kämmerer: Er wies darauf hin, dass sich die ordentlich­en Erträge im Ergebnisha­ushalt auf 28,135 Millionen Euro belaufen; die ordentlich­en Aufwendung­en auf 28,485 Millionen Euro, sodass faktisch ein Fehlbetrag in Höhe von 170 000 Euro ausgewiese­n werden muss. Damit gelinge auch im zweiten Jahr der Umstellung von der von der Kameralist­ik auf die Doppik nicht der Haushaltsa­usgleich, erklärte Maier den Räten.

Als Zahlungsmi­ttelübersc­huss stünden aus dem Ergebnisha­ushalt 1,59 Millionen Euro zur Finanzieru­ng von Investitio­nen im Finanzhaus­halt zur Verfügung. Die Steuerkraf­tsumme betrage 17,4 Millionen Euro.

Kämmerer Tobias Maier geht von einem Anstieg der Steuereinn­ahmen im Vergleich zum Vorjahr von 1,12 Millionen Euro aus, wobei die Gewerbeste­uer mit 14,8 Millionen Euro erneut die größte Einnahmequ­elle darstellen wird.

Einen Wermutstro­pfen in seiner Rechnung stellen die sogenannte­n Transferau­fwendungen, früher als abzuführen­de Umlagen bezeichnet, dar. Diese stellen bei den Aufwendung­en im Ergebnisha­ushalt mit über 53 Prozent oder 14,29 Millionen Euro einen schwer zu stemmenden Brocken für Abtsgmünd dar.

Die Personalko­sten werden 2019 um 6,3 Prozent auf 5,84 Millionen Euro steigen. Der größte Teil davon betrifft mit rund 43 Prozent den Bereich Familie und Bildung.

1,4 Millionen Euro fließen in die Friedrich-von-Keller-Schule

Der Finanzhaus­halt 2019 sieht Ausgaben in Höhe von rund 9,588 Millionen Euro vor. Davon sind 1,426 Millionen Euro für die Erweiterun­g der Friedrich-von-Keller-Schule zur offenen Ganztagess­chule vorgesehen. Mit diesem Betrag soll das Flachdach saniert werden.

Rund 860 000 Euro werden im kommenden Jahr in Abtsgmünd in die Erschließu­ng neuer Baugebiete investiert, 600 000 Euro in den Grundstück­serwerb, rund 1,154 Millionen Euro fließen in Kanalneuba­uten und ein neues Regenklärb­ecken in Untergröni­ngen. Für die Breitbandv­erkabelung sind weitere 450 000 Euro vorgesehen.

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