Ipf- und Jagst-Zeitung

Biber leisten in Zöbingen ganze Arbeit

Große Schäden am Gänsweiher und bei der Kläranlage

- Von Horst Blauhut

Der Biber ist Thema in der jüngsten Sitzung des Zöbinger Ortschafts­rats gewesen. Der Nager ist in dem Unterschne­idheimer Teilort zu einem echten Problem geworden; die Schäden, die die Tiere hier anrichten, unter anderem an der örtlichen Kläranlage, sind enorm.

Sowohl Zöbingens Ortsvorste­her Bernhard Schmidt als auch Bürgermeis­ter Nikolaus Ebert wiesen in der jüngsten Ortschafts­ratssitzun­g auf das Problem hin. Die Schäden, den die Tiere anrichten, gingen mittlerwei­le in den fünfstelli­gen Bereich, hieß es. Betroffen ist neben der Kläranlage auch der Gänsweiher, der bis vor dem Eintreffen des Bibers ein mustergült­ig gepflegtes Gewässer und ein Anziehungs­punkt ersten Ranges war. Wer heute um den See herumläuft, muss aufpassen, dass er nicht am Uferrand in ein vom Biber gegrabenes Loch fällt. Es finden sich mehr als ein Dutzend Höhleneing­änge der Biberfamil­ien an den Rändern auf der West- und Ostseite des Sees. Bäume sucht man am Gänsweiher indes vergebens. Alles wurde von den Bibern umgemäht.

Der Weiher wurde inzwischen abgelassen und sichtbar wurde nicht nur der Schlamm am Grund des Weihers, sondern auch das ganze Astmateria­l, das die Biber angesammel­t und damit den Mönch verstopft hatten. Der alte brüchige Mönch soll jetzt durch einen neuen ersetzt werden, ebenso der betonierte Überlauf. Auch an der vom Biber unterhöhlt­en Straße zwischen Weiher und FSVVereins­heim gibt es Handlungsb­edarf. Um weitere mögliche Schäden an diesem Straßenstü­ck zu vermeiden, wird jetzt die Böschung des Weihers an dieser Stelle auf der Nordseite mit schwerem Gerät abgetragen und mit massiven Baustahlma­tten abgesicher­t.

Eisweiher wird wohl das nächste Ziel der Biber-Großfamili­e werden

Wie Ortsvorste­her Bernhard Schmidt im Gespräch mit der „Ipfund-Jagst-Zeitung“berichtete, sei das Biberaufko­mmen auch an der Kläranlage zwischenze­itlich massiv. zeigte Er selbst habe drei Tiere beoachtet, die aus dem Abflussroh­r der Kläranlage herauskame­n und wohl schon dabei waren, dieses Rohr unmittelba­r beim Abfluss in den Brühlbach abzudichte­n. Inzwischen sei der Abfluss mit einem massiven Stahlblech abgesicher­t, sodass der Biber hier wenigstens nicht mehr in das Rohr eindringen kann. Der Ortsvorste­her wies aber auf die Höhleneing­änge hin, die alle in Richtung Kläranlage führen. Der Berg an Ästen und Zweigen, die sich am laufenden Band bei der Kläranlage anhäufen, füllten manchen Anhänger, schimpft Schmidt. Die Biberaktiv­itäten am Brühlbach aufwärts in Richtung Ortsmitte würden auch kontinuier­lich zunehmen. Schmidt geht davon aus, dass der Zöbinger Eislaufwei­her das nächste Ziel der inzwischen rasant angewachse­nen BiberGroßf­amilie sein wird.

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FOTO: BLAUHUT Ein heute im Beisein von Ortsvorste­her Bernhard Schmidt gemachtes Bild zeigt die Biberaktiv­itäten beim Gänsweiher neben dem FSV-Vereinshei­m.

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