1:2 - VfR überwintert unter dem Strich
Fußball-Drittligist Aalen „verschläft erste Hälfte“und verliert in Wiesbaden trotz einer Leistungssteigerung in Hälfte zwei
- Der VfR Aalen hat einen versöhnlichen Jahresabschluss verpasst. Nach der bisher schlechtesten Hinserie in der 3. Liga (17 Punkte) gab es zum Rückrundenauftakt beim SV Wehen Wiesbaden ein 1:2 (1:2). Damit überwintert der von Argirios Giannikis trainierte VfR trotz einer Leistungssteigerung in Halbzeit zwei - auch definitiv auf dem vorletzten Tabellenplatz. Bei einem Sieg hätten die Aalener immerhin noch die Chance auf einen Rang über dem Strich gehabt. Seit insgesamt zehn Spieltagen gab es keinen Dreier mehr.
Den Wiesbadenern reichten zwei Treffer gegen VfR-Schlussmann Daniel Bernhardt in dessen Jubiläumsspiel (200. Drittliga-Einsatz), um nach zuvor zwei Niederlagen wieder dreifach zu punkten und vorerst auf den sechsten Platz zu springen. Schon das Hinspiel hatten die Hessen 2:1 für sich entschieden.
„Wir haben es dem SVWW bei den Gegentreffern zu einfach gemacht“, monierte VfR-Mittelfeldspieler Patrick Funk. „Und wird haben uns wieder ein Gegentor nach einer Standardsituation gefangen. Das kann eigentlich nicht sein.“Giannikis analysierte: „Wir haben die erste Halbzeit insgesamt verschlafen. Das ärgert mich, denn es war mehr drin. Wir müssen jetzt Konstanz hineinbekommen.“
Keine Änderungen in der Startelf
Beim letzten Auftritt des Jahres hatte Giannikis seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:1 in Rostock nicht verändert. Auch Nicolas Sessa und Royal-Dominique Fennell, die mit muskulären Problemen zu kämpfen hatten, waren dabei. Gleiches galt für die beiden ehemaligen Wiesbadener Patrick Funk und Thomas Geyer. Auf Seiten des SVWW stand der Ex-Aalener Sascha Mockenhaupt in der Startelf.
Die Gastgeber begannen druckvoll. Niklas Schmidt (3.) schickte früh den ersten Warnschuss aus 25 Metern in Richtung Aalener Tor. Besser zielte Daniel Kofi Kyereh (11.). Der Torjäger bekam den Ball rund 30 Meter vor dem VfR-Gehäuse. Kein Aalener ging so richtig dazwischen, also lief Kyereh noch sechs bis sieben Meter und zog dann ab. Der Ball flog über Bernhardt hinweg - das frühe 1:0 für den SVWW und das zehnte Saisontor für Kyereh, der seinen ersten Treffer seit rund zwei Monaten mit einem Salto feierte. Die erste gute Chance für den bis dahin eher farblosen VfR in grauen Trikots resultierte aus einer Standard-Situation. Ein Freistoß von Marian Sarr (17.) aus aussichtsreicher Position wurde geblockt. Auf der anderen Seite vergab Jules Schwadorf (18.) die Chance zum 2:0. Sein Versuch landete neben dem Pfosten.
Perfekter Angriff bringt den Ausgleich
Der schönste Aalener Angriff im gesamten Spiel brachte den Ausgleich. Nicolas Sessa und Marcel Bär kombinierten sich schnell durch das Mittelfeld. Sessa steckte einen glänzend getimten Pass auf den mitgelaufenen Matthias Morys (21.) durch. Und dieser vollendete aus spitzem Winkel mit einem Lupfer über Wiesbadens Schlussmann Markus „Krake“Kolke. Die Freude über den Ausgleich währte nur kurz. Nach einem Eckball von Schmidt war Niklas Dams (27.) mit einem wuchtigen Kopfball zur Stelle und markierte das 2:1 für Wehen Wiesbaden. Morys (32.) zwang Markus Kolke wenig später mit einem Kopfball zu einer Flug-Einlage. Er verletzte sich dabei am Knöchel, konnte aber weitermachen. Die letzte VfR-Chance vor der Halbzeit hatte Marcel Bär (40.), der den Ball nach einer Hereingabe von Sascha Traut auf das Tornetz setzte.
Von besinnlicher VorweihnachtsStimmung war in der Aalener Kabine während der Halbzeit wohl nicht annähernd etwas zu merken. „Wir mussten die Mannschaft wachrütteln“, gab Co-Trainer Sandro Stuppia zu Protokoll. Auch personell wurde getauscht. Patrick Schorr kam für den eher blassen Marvin Büyüksakarya in die Partie.
Die VfR-Spieler hatten bei der Halbzeit-Ansprache offenbar ganz gut zugehört. Sie agierten nun aggressiver und erarbeiteten sich ein leichtes Übergewicht, ohne jedoch zu hochkarätigen Gelegenheiten zu kommen.
Das änderte sich erst in der 71. Minute: Marcel Bär tauchte im Strafraum auf, Markus Kolke war aber zur Stelle und parierte den Flachschuss. Glück hatte der VfR bei einem Pfostenschuss von Kyereh (77.). Kurz vor Schluss traf der Wiesbadener Jeremias Lorch (88.) mit einem Distanzschuss erneut den Pfosten. Kurz danach war Schluss und die Aalener Niederlage kurz vor den Festtagen perfekt.
Wiesbaden: Kolke - Mintzel, Mockenhaupt, Dams, Dittgen - Lorch, N. Schmidt (78. S. Brandstetter) Kyereh, Schwadorf(62. Modica) Guder (73. Wachs), Schäffler. Tore: 1:0 Kyereh (11.), 1:1 Morys (21.), 2:1 Dams (27.). Zuschauer: 1674 . Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau).