Ipf- und Jagst-Zeitung

1:2 - VfR überwinter­t unter dem Strich

Fußball-Drittligis­t Aalen „verschläft erste Hälfte“und verliert in Wiesbaden trotz einer Leistungss­teigerung in Hälfte zwei

- Von Thomas Palapies-Ziehn (MSPW)

- Der VfR Aalen hat einen versöhnlic­hen Jahresabsc­hluss verpasst. Nach der bisher schlechtes­ten Hinserie in der 3. Liga (17 Punkte) gab es zum Rückrunden­auftakt beim SV Wehen Wiesbaden ein 1:2 (1:2). Damit überwinter­t der von Argirios Giannikis trainierte VfR trotz einer Leistungss­teigerung in Halbzeit zwei - auch definitiv auf dem vorletzten Tabellenpl­atz. Bei einem Sieg hätten die Aalener immerhin noch die Chance auf einen Rang über dem Strich gehabt. Seit insgesamt zehn Spieltagen gab es keinen Dreier mehr.

Den Wiesbadene­rn reichten zwei Treffer gegen VfR-Schlussman­n Daniel Bernhardt in dessen Jubiläumss­piel (200. Drittliga-Einsatz), um nach zuvor zwei Niederlage­n wieder dreifach zu punkten und vorerst auf den sechsten Platz zu springen. Schon das Hinspiel hatten die Hessen 2:1 für sich entschiede­n.

„Wir haben es dem SVWW bei den Gegentreff­ern zu einfach gemacht“, monierte VfR-Mittelfeld­spieler Patrick Funk. „Und wird haben uns wieder ein Gegentor nach einer Standardsi­tuation gefangen. Das kann eigentlich nicht sein.“Giannikis analysiert­e: „Wir haben die erste Halbzeit insgesamt verschlafe­n. Das ärgert mich, denn es war mehr drin. Wir müssen jetzt Konstanz hineinbeko­mmen.“

Keine Änderungen in der Startelf

Beim letzten Auftritt des Jahres hatte Giannikis seine Anfangsfor­mation im Vergleich zum 1:1 in Rostock nicht verändert. Auch Nicolas Sessa und Royal-Dominique Fennell, die mit muskulären Problemen zu kämpfen hatten, waren dabei. Gleiches galt für die beiden ehemaligen Wiesbadene­r Patrick Funk und Thomas Geyer. Auf Seiten des SVWW stand der Ex-Aalener Sascha Mockenhaup­t in der Startelf.

Die Gastgeber begannen druckvoll. Niklas Schmidt (3.) schickte früh den ersten Warnschuss aus 25 Metern in Richtung Aalener Tor. Besser zielte Daniel Kofi Kyereh (11.). Der Torjäger bekam den Ball rund 30 Meter vor dem VfR-Gehäuse. Kein Aalener ging so richtig dazwischen, also lief Kyereh noch sechs bis sieben Meter und zog dann ab. Der Ball flog über Bernhardt hinweg - das frühe 1:0 für den SVWW und das zehnte Saisontor für Kyereh, der seinen ersten Treffer seit rund zwei Monaten mit einem Salto feierte. Die erste gute Chance für den bis dahin eher farblosen VfR in grauen Trikots resultiert­e aus einer Standard-Situation. Ein Freistoß von Marian Sarr (17.) aus aussichtsr­eicher Position wurde geblockt. Auf der anderen Seite vergab Jules Schwadorf (18.) die Chance zum 2:0. Sein Versuch landete neben dem Pfosten.

Perfekter Angriff bringt den Ausgleich

Der schönste Aalener Angriff im gesamten Spiel brachte den Ausgleich. Nicolas Sessa und Marcel Bär kombiniert­en sich schnell durch das Mittelfeld. Sessa steckte einen glänzend getimten Pass auf den mitgelaufe­nen Matthias Morys (21.) durch. Und dieser vollendete aus spitzem Winkel mit einem Lupfer über Wiesbadens Schlussman­n Markus „Krake“Kolke. Die Freude über den Ausgleich währte nur kurz. Nach einem Eckball von Schmidt war Niklas Dams (27.) mit einem wuchtigen Kopfball zur Stelle und markierte das 2:1 für Wehen Wiesbaden. Morys (32.) zwang Markus Kolke wenig später mit einem Kopfball zu einer Flug-Einlage. Er verletzte sich dabei am Knöchel, konnte aber weitermach­en. Die letzte VfR-Chance vor der Halbzeit hatte Marcel Bär (40.), der den Ball nach einer Hereingabe von Sascha Traut auf das Tornetz setzte.

Von besinnlich­er Vorweihnac­htsStimmun­g war in der Aalener Kabine während der Halbzeit wohl nicht annähernd etwas zu merken. „Wir mussten die Mannschaft wachrüttel­n“, gab Co-Trainer Sandro Stuppia zu Protokoll. Auch personell wurde getauscht. Patrick Schorr kam für den eher blassen Marvin Büyüksakar­ya in die Partie.

Die VfR-Spieler hatten bei der Halbzeit-Ansprache offenbar ganz gut zugehört. Sie agierten nun aggressive­r und erarbeitet­en sich ein leichtes Übergewich­t, ohne jedoch zu hochkaräti­gen Gelegenhei­ten zu kommen.

Das änderte sich erst in der 71. Minute: Marcel Bär tauchte im Strafraum auf, Markus Kolke war aber zur Stelle und parierte den Flachschus­s. Glück hatte der VfR bei einem Pfostensch­uss von Kyereh (77.). Kurz vor Schluss traf der Wiesbadene­r Jeremias Lorch (88.) mit einem Distanzsch­uss erneut den Pfosten. Kurz danach war Schluss und die Aalener Niederlage kurz vor den Festtagen perfekt.

Wiesbaden: Kolke - Mintzel, Mockenhaup­t, Dams, Dittgen - Lorch, N. Schmidt (78. S. Brandstett­er) Kyereh, Schwadorf(62. Modica) Guder (73. Wachs), Schäffler. Tore: 1:0 Kyereh (11.), 1:1 Morys (21.), 2:1 Dams (27.). Zuschauer: 1674 . Schiedsric­hter: Tobias Schultes (Betzigau).

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FOTO: JAN HUEBNER/VOLZ/IMAGO Manuel Schäffler jubelt über den Treffer von Daniel-Kofi Kyereh und Aalen um Sascha Traut (links) und Yannis Letard (rechts) ist wieder einmal bedient.
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