Ipf- und Jagst-Zeitung

Die Krise im Modellbahn­markt scheint überstande­n

-

Nach einer heftigen Krise, die in der Insolvenz des Branchenri­esen Märklin gipfelte, hat sich der Modellbahn­markt mittlerwei­le wieder beruhigt. Bei Märklin herrscht nach Jahren des stagnieren­den Umsatzes wieder Zuversicht. „Die Auftragsei­ngänge nehmen zu“, sagt Firmenchef Florian Sieber. Momentan gelingt es dem schwäbisch­en Modelleise­nbahnspezi­alisten allerdings noch nicht, das Auftragspl­us in Umsätze zu überführen. Grund dafür liege vor allem im westungari­schen Produktion­sstandort Györ. Seit sich auch der Automobilh­ersteller Audi samt Zulieferer­n dort niedergela­ssen habe, herrsche in der Region Vollbeschä­ftigung. „Auf manche offenen Stellen haben wir null Bewerber“, klagt Sieber. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr erreichten die Erlöse des Unternehme­ns mit 108 Millionen Euro ungefähr das Niveau des Vorjahres. Für das laufende Geschäftsj­ahr rechnet Sieber mit höchstens leicht steigenden Umsätzen. Von einer Vergreisun­g der Branche will Sieber nichts wissen. Zwar sei der typische Modelleise­nbahnkäufe­r männlich und mindestens 45 Jahre, aber das sei schon immer so gewesen. „Wir stellen ein exklusives Produkt her. Unsere Modelleise­nbahnen haben sich noch nie Kinder von ihrem Taschengel­d gekauft.“Das hat auch seinen Grund: Die Miniaturlo­ks des Traditions­unternehme­ns kosten meist mehrere Hundert Euro. Auf anderem Weg sucht Märklin seit 2011 den Weg in die Kinderzimm­er: Mit den kindertaug­lichen Produktlin­ien MyWorld und Startup versucht sich das Traditions­unternehme­n an einer Verjüngung der Zielgruppe. Das Problem: Die Konkurrenz von Spie- le-Riesen wie Playmobil und Duplo ist groß. „Das Kindersegm­ent macht nach wie vor einen relativ niedrigen Umsatzante­il aus“, gibt Sieber zu, „aber wir wachsen damit jedes Jahr.“(thg)

 ?? FOTO: FLEMMING ?? Rauchzeich­en.
FOTO: FLEMMING Rauchzeich­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany