Ipf- und Jagst-Zeitung

Shanahan wird US-Verteidigu­ngsministe­r

Trump spottet über Rückzug des Sonderbeau­ftragten Brett McGurk

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(dpa) - US-Präsident Donald Trump will Verteidigu­ngsministe­r James Mattis früher als bisher geplant austausche­n, nachdem dieser wegen Meinungsve­rschiedenh­eiten mit ihm seinen Rückzug angekündig­t hatte. Trump verkündete am Sonntag auf Twitter, der bisherige stellvertr­etende Verteidigu­ngsministe­r Patrick Shanahan werde am 1. Januar die Führung des Ressorts übernehmen – also bereits in wenigen Tagen. Mattis hatte sich erst Ende Februar zurückzieh­en wollen und betont, es solle ausreichen­d Zeit für den Übergang geben.

Mattis hatte in einem veröffentl­ichten Schreiben an Trump erklärt, er trete wegen inhaltlich­er Meinungsve­rschiedenh­eiten mit dem Präsidente­n ab – unter anderem wegen dessen Kurs gegenüber internatio­nalen Verbündete­n. Trumps umstritten­e Entscheidu­ng, alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abzuziehen, soll eine maßgeblich­e Rolle bei Mattis’ Schritt gespielt haben.

Aus Protest gegen den SyrienEnts­chluss hat auch der US-Sonderbeau­ftragte für die Anti-IS-Koalition, Brett McGurk, seinen vorzeitige­n Rücktritt erklärt. Diese Entscheidu­ng verspottet­e Donald Trump. McGurk hätte ohnehin nur bis Februar auf seinem Posten bleiben sollen und habe nun kurz vorher seinen Rückzug erklärt, schrieb Trump am Samstagabe­nd (Ortszeit) auf Twitter. Die „Fake News“-Medien machten eine große Sache aus diesem „nichtigen Ereignis“, beklagte er. Dabei kenne er McGurk, der noch von Ex-Präsident Barack Obama eingesetzt worden sei, nicht einmal. „Wichtigtue­r?“, schrieb Trump dazu.

Trump soll den Beschluss zum Abzug der Truppen aus Syrien gegen den Rat wichtiger Kabinettsm­itglieder gefasst haben. Experten mahnen, der IS sei keineswegs besiegt und ein Abzug habe fatale Folgen. Bitterlich beklagte sich Trump über die generelle Kritik an seiner Syrien-Entscheidu­ng. Andere wären für einen solchen Beschluss als Helden gefeiert worden, er dagegen werde dafür kritisiert, schrieb er. „Verrückt!“

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FOTO: DPA Auch Brett McGurk, US-Sonderbeau­ftragter für die Anti-IS-Koalition, ist zurückgetr­eten.

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