Ipf- und Jagst-Zeitung

Verfehlte Politik

- Ihre Redaktion

Zum Kommentar „Getöse nicht zu ernst nehmen“(21.12):

Die spürbare und sich in Zukunft verstärken­de Überalteru­ng unserer Gesellscha­ft führt zu einer Zunahme chronische­r, teilweise sehr kosteninte­nsiver Erkrankung­en. Hierdurch wird die Nachfrage nach medizinisc­her Versorgung vor dem Hintergrun­d zurückgehe­nder Zahlen von Krankenhäu­sern, Arztpraxen und Pflegeheim­en weiter steigen. Die Verantwort­ung für die jetzt schon offensicht­lichen Versorgung­sengpässe trägt eine über Jahre verfehlte Gesundheit­spolitik!

Wer regelmäßig­e ärztliche Hilfe benötigt, weiß, dass in den Versorgerp­raxen schon jetzt „am Anschlag“gearbeitet wird. Dies in Abrede zu stellen, zeugt von erschrecke­nder Unkenntnis der medizinisc­hen Versorgung­slage vor Ort. Die Forderung nach noch mehr Sprechstun­den an Abenden und Wochenende­n sowie die Einrichtun­g einer 24-StundenHot­line für Facharztte­rmine vor dem Hintergrun­d der jetzt schon deutlichen Mangelverw­altung ist populistis­ch, kann die Leistungse­rbringer nur demotivier­en und wird dazu führen, dass die Kolleginne­n und Kollegen, die es sich leisten können, aus dem System aussteigen und die verbleiben­den bis zum Burnout arbeiten, da sich dann auch kein Nachwuchs mehr einstellen wird. Wie sieht es eigentlich mit der Erreichbar­keit von Kassenvert­retern und Politikern bereits in den frühen Abendstund­en, freitagnac­hmittags und an Wochenende­n aus? Dr. Carl-Joachim Mellinghof­f,

Lindau

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