Mehrweg statt Einweg
Der Plan klingt gut. Bis 2020 will Österreich das Plastiksackerl verbieten. Auch in Österreich hat längst ein Umdenken begonnen, das den Tütenverbrauch deutlich reduziert. Die Gefahr besteht, dass Verbraucher jetzt nur auf Papiertüten umsteigen. Die kosten bei der Herstellung aber noch mehr Ressourcen. Mehrweg statt Einweg muss das Motto lauten.
Genau wie der von der deutschen Bundesumweltministerin vorgestellte Fünf-Punkte-Plan löst das österreichische Verbot auch nicht das Problem der Einwegflaschen. Dazu braucht es ein konsequentes Pfandsystem – auch bei den Discountern. Letztendlich muss Plastik teurer werden. Nur so spart der Handel ein oder steigt auf umweltfreundliche Alternativen um. Diese Abfallvermeidung ist wichtig, denn in Österreich und Deutschland wird nur ein Teil des Verpackungsmülls wiederverwendet.
Beim Thema Mikroplastik sollte sich Deutschland allerdings ein Beispiel am Nachbarn nehmen. Denn das Plastik landet nicht nur in Flüssen und Seen, sondern ist mittlerweile auch im menschlichen Körper nachgewiesen. Die gesundheitlichen Folgen sind noch nicht absehbar. Auch wenn die Plastikteilchen vor allem durch Reifenabrieb und nicht durch Kosmetik ins Wasser kommen – Mikroplastik in Haarwaschmittel und Duschgel gehört verboten. k.conz@schwaebische.de