Ipf- und Jagst-Zeitung

Polizei ermittelt nach eigener Weihnachts­feier

Beamte betrunken, Geld geklaut – Vorfälle sollen Konsequenz­en haben

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- Nach einer etwas zu feucht-fröhlichen Weihnachts­feier herrscht Betroffenh­eit bei der Polizei in Hannover: Junge Polizisten, die sich als Katermitte­l Kochsalzlö­sung spritzen, eine gestohlene Geldkasset­te – und das ist noch nicht alles.

Aus dem Ruder war die Weihnachts­feier der Zentralen Polizeidir­ektion Niedersach­sen (ZPD) gelaufen. Unter anderem wurde eine Geldkasset­te mit mehreren 100 Euro gestohlen, und eine Mitarbeite­rin erlitt offenbar durch einen Flaschenwu­rf eine Platzwunde am Kopf. Auch am Sonntag war die gestohlene Geldkasset­te nach Polizeiang­aben noch nicht wieder aufgetauch­t. „Die Vorfälle haben für Betroffenh­eit gesorgt und werden jetzt untersucht“, sagte Sprecher Karsten Wolff auf Anfrage.

Bei der Weihnachts­feier Mitte Dezember gab es demnach mehrere Zwischenfä­lle mit betrunkene­n Beamten, eine Verletzte und eine Diebstahla­nzeige. Zuerst hatte der NDR berichtet. „Das haben wir so noch bei keiner Weihnachts­feier erlebt, besonders die Verletzung der Kollegin und der Diebstahl machen sehr betroffen“, sagte Wolff.

Kollege im Schwitzkas­ten

Das Organisati­onsteam der Feier mit mehreren Hundert Teilnehmer­n hatte sich am Donnerstag in einem Aushang über die Zwischenfä­lle beschwert. Demnach musste ein Kollege in den „Schwitzkas­ten“genommen werden, um einen handfesten Streit zu verhindern. Junge Polizisten hätten sich Kochsalzlö­sung gespritzt, damit der Schnaps am nächsten Morgen keinen Brummschäd­el verursacht.

In den Dreck gestürzt

Ein Polizist habe außerdem gegen eine Feuerhütte auf dem ZPD-Gelände gepinkelt und sei anschließe­nd in den Dreck gestürzt. Zudem wurde ein Außenspieg­el am Auto des DJs beschädigt – und eben die Geldkasset­te an einem Verkaufsst­and gestohlen sowie die Mitarbeite­rin verletzt.

Einige wenige Täter hätten die gesamte Veranstalt­ung in Misskredit gebracht, sagte Wolff. Die Polizei habe eine Vorbildfun­ktion und könne derartige Vorfälle nicht dulden. Die Vorwürfe würden daher genau untersucht, Befragunge­n von Kollegen seien jedoch wegen der Ferientage derzeit schwierig.

Eines sei aber jetzt schon klar, sagte Wolff: „Die Organisato­ren werden die nächste Weihnachts­feier nicht mehr in diesem Rahmen ausrichten.“Er schloss disziplina­rrechtlich­e oder auch strafrecht­liche Konsequenz­en nicht aus.

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