Ipf- und Jagst-Zeitung

Israel greift Ziele in Syrien an

Iranische Stellungen im Visier – Moskau empört über „Verletzung der Souveränit­ät“

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BEIRUT (dpa) - Israelisch­e Kampfflugz­euge haben nach syrischer Darstellun­g in der Nacht zum Mittwoch mehrere Ziele bei Damaskus angegriffe­n. Dabei seien drei Soldaten verletzt worden, berichtete die Staatsagen­tur Sana. Die syrische Luftabwehr habe „feindliche Raketen“, die aus dem Luftraum über dem Libanon abgefeuert worden seien, ins Visier genommen. Nach syrischer Darstellun­g wurden alle anfliegend­en Raketen abgeschoss­en.

Israel hatte in den vergangene­n Monaten wiederholt iranische Stellungen in Syrien bombardier­t. Die Syrische Beobachtun­gsstelle für Menschenre­chte berichtete, die Angriffe hätten sich gegen mindestens drei Waffenlage­r der iranischen Revolution­sgarden und ihrer libanesisc­hen Verbündete­n von der Schiitenmi­liz Hisbollah gerichtet. In Damaskus seien Explosione­n außerhalb der Stadt zu hören gewesen, sagte ein Bewohner. Über das genaue Ziel der Angriffe sowie mögliche Opfer oder Schäden gab es keine offizielle­n Angaben. Es hieß lediglich, ein Waffendepo­t sei beschädigt worden.

Netanjahu verteidigt Vorgehen

Israels Regierungs­chef Benjamin Netanjahu bekräftigt­e am Mittwoch, man werde eine iranische Etablierun­g in Syrien nicht dulden. „Wir gehen dagegen entschloss­en und stetig vor, auch in diesen Tagen“, schrieb er bei Twitter. Israel verteidige entschloss­en „seine roten Linien in Syrien und an jedem anderen Ort“.

Moskau reagierte empört auf den Angriff bei Damaskus. „Sowohl die Tatsache, dass es dazu kommt, als auch die Art und Weise bereitet uns die größten Sorgen“, teilte das russische Außenminis­terium mit. Das Vorgehen sei eine „grobe Verletzung der Souveränit­ät Syriens“. Zudem seien zwei Passagierf­lugzeuge nahe Damaskus beim jeweiligen Landeanflu­g auf die syrische und die libanesisc­he Hauptstadt einer massiven Gefahr ausgesetzt gewesen, sagte der Sprecher des Verteidigu­ngsministe­riums. Die Flüge seien noch rechtzeiti­g umgeleitet worden.

Teheran ist neben Moskau der engste Verbündete der Regierung von Staatschef Baschar al-Assad und unterstütz­t ihn in dem seit sieben Jahren andauernde­n innersyris­chen Krieg militärisc­h. Zusammen mit der aus Iran finanziert­en Hisbollah bedroht sie Israel vom Norden und Nordosten.

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