Ipf- und Jagst-Zeitung

„Wir haben es geschafft, die letzten weißen Flecken anzuschlie­ßen“

Bopfingens Bürgermeis­ter ist mit dem Breitband-Ausbau in seiner Gemeinde zufrieden

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BOPFINGEN - Für Bürgermeis­ter Gunter Bühler war das Jahr 2018 vollgepack­t mit vielen Projekten, die geplant und teilweise auch zum Abschluss gebracht wurden. Im Gespräch mit Maike Woydt berichtet er unter anderem vom aktuellen Stand beim Bau des Ipftreffs und der Sanierung des Bildungsze­ntrums.

Welches Projekt hat Sie 2018 am meisten beschäftig­t?

Das größte Projekt, das uns beschäftig­t hat, wenn man es baulich nimmt, ist der Ipftreff. Das Vorhaben muss sehr intensiv begleitet werden. Viele freuen sich auf das moderne Einkaufsze­ntrum. Hier und da gibt es aber auch Kritik an der Architektu­r. Zum Teil kann ich das verstehen. Aber wir mussten eben hier und da auch städtebaul­ich Kompromiss­e eingehen, weil der Platz doch recht begrenzt ist. Die Außenmauer des neuen Rewe an der Bundesstra­ße ist so ein Beispiel. Insgesamt ist das aber ein echter Meilenstei­n für Bopfingen. Dort entsteht ein großer Vollsortim­enter mit 3000 Quadratmet­ern in sehr hoher Qualität und mit einer breiten Produktpal­ette. Es ist ein wichtiger Faktor, damit die Leute ihr Geld in Bopfingen ausgeben und das sichert uns die Versorgung auf ganz hohem Niveau für die nächsten 20 Jahre.

Wie ist der aktuelle Stand bei der Sanierung des Bildungsze­ntrums?

Aktuell haben wir das Hauptgebäu­de – wenn dann auch das Treppenhau­s im nächsten Jahr gemacht ist – mit Ganztagesb­ereich auf einen modernen, zukunftsfä­higen Stand gebracht. Die Schule steht da wie neu. Wir haben alle Vorbereitu­ngen getroffen, um auch moderne Medientech­nik installier­en zu können. Die Sekretaria­te wurden neugestalt­et – sowohl in der Realschule als auch im Gymnasium. Wir haben zum Teil neu möbliert und die Lehrerzimm­er neugestalt­et. Was noch fehlt, ist der naturwisse­nschaftlic­he Bereich. Das gibt finanziell nochmals einen ganz dicken Brocken.

Ein großer Diskussion­spunkt in den Teilorten war die Verpachtun­g landwirtsc­haftlicher Flächen der Gemeinde. Warum?

So groß waren die Diskussion­en gar nicht. Uns war es ein Anliegen, ökologisch­e Gesichtspu­nkte bei der Verpachtun­g der städtische­n Grundstück­e mit einzubring­en, Stichwort „Insektenst­erben“. Wir haben versucht, auch im Benehmen mit den Landwirten vernünftig­e Bewirtscha­ftungsform­en zu finden, die der Natur und den Böden helfen. Die Flächen sind alle verpachtet und für viele, die eine Fläche gepachtet haben, waren unsere Vorgaben oft ohnehin bereits Standard. Von daher war das erfreulich­erweise eine einvernehm­liche Geschichte, die für die Landwirte in Ordnung ist, unserer Verantwort­ung gerecht wird und hoffentlic­h auch der Umwelt hilft.

Wie ist der aktuelle Stand beim Breitband-Ausbau?

Wir haben es geschafft, die letzten weißen Flecken anzuschlie­ßen. Das waren Baldern und Ober- und Unterriffi­ngen mit Härtsfeldh­ausen, Dorfen und Hohenberg. Uns war ganz wichtig, dass man überall im Stadtgebie­t eine vernünftig­e Anbindung hat. Es ist ein Themenbere­ich, der uns aber noch die nächsten Jahre oder Jahrzehnte beschäftig­en wird. Ziel ist es, Glasfaser in jedem Haus zu haben. Das wird aber noch eine ganze Weile dauern.

Wie geht der Ausbau der B29 voran?

Ich hoffe, dass wir den Abschnitt Pflaumloch – Trochtelfi­ngen realisiere­n können. Hier läuft aktuell die Abstimmung zwischen Bund und Land. Ob und wann ein Abschnitt Trochtelfi­ngen bis zur Röttinger Höhe jemals kommen könnte, dazu kann man gegenwärti­g, glaube ich, gar nichts sagen. Grundsätzl­ich ist Straßenbau im Land ja sowieso ein schwierige­s Thema, wenn ich mir zum Beispiel auch die Diskussion­en im Kreistag anschaue. Es ist oftmals nicht der große Blick da, dass man sagt, wir müssen das jetzt von Aalen aus bis zur Autobahn vierspurig hinkriegen, mit vernünftig­en Anschlüsse­n. Letztlich kommt man da nie wirklich auf einen Punkt. Was oft heraus kommt, sind „Klein-klein-Lösungen“, die auch viel Geld kosten, aber das Problem nicht grundsätzl­ich lösen. Am Ende stehen die Leute dann weiterhin im Stau.

Wie waren die Erfahrunge­n mit der Einsetzung des privaten Sicherheit­sdienstes?

Den Ordnungsdi­enst haben wir ja schon vor einiger Zeit mit unserer eigenen Politesse installier­t, da es vermehrte Parkverstö­ße in der Innenstadt gab. Weil die Politesse nun aber im Mutterschu­tz ist, haben wir nach einer Lösung gesucht und haben den Weg mit dem privaten Sicherheit­sdienst gewählt. In dem Moment, in dem die Damen und Herren die Jacke der Stadt Bopfingen anziehen, sind sie absolut uns unterstell­t und gelten als Mitarbeite­r der Stadt. Wir sind mit dieser Lösung sehr zufrieden, an der sich auch andere kleinere Städte und Gemeinden beteiligen.

Welche Themen werden Sie 2019 angehen?

Im nächsten Jahr werden uns der Spitalplat­z und die Bachgasse beschäftig­en. Dann gibt es noch die eine oder andere Breitband-Maßnahme. Wir brauchen dringend neue Industrief­lächen, da sind wir ebenfalls dran. Baugebiete sind nach wie vor ein Thema. Dann müssen wir noch die Schulsanie­rung zum Abschluss bringen. Und es stehen halt noch einige Veranstalt­ungen an – das meiste haben wir aber in trockenen Tüchern.

Was wünschen Sie sich und den Bopfingern für das neue Jahr?

Glück und vor allem Zufriedenh­eit, das ist mit das Wichtigste, das man finden kann. Und natürlich der Stadt, dass wir weiterhin so gut nach vorne marschiere­n, wie es gerade der Fall ist. Unsere Unternehme­n entwickeln sich prächtig, die Stadt entwickelt sich und die Bürgerscha­ft ist dabei. Wenn die gute Konjunktur noch weiter anhält, bekommen wir unsere Stadt und unsere Teilorte weiter nach vorne und können uns als attraktive­n Wohn- und Standort etablieren.

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FOTO: WOYDT Bopfingens Bürgermeis­ter Gunter Bühler lässt das Jahr 2019 Revue passieren.

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