Stuttgarter Ermittler finden 100 Kilo Kokain in Hamburg
(dpa) - Stuttgarter Drogenfahnder haben im Hamburger Hafen 100 Kilogramm Kokain mit einem Marktwert von sechs Millionen Euro sichergestellt. Wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart am Freitag mitteilte, handelt es sich bundesweit um eine der größten sichergestellten Mengen in diesem Jahr. Die 102 Rauschgift-Päckchen wurden in einem Frachtschiff aus Ecuador in Bananenkisten entdeckt. Ein 38-jähriger mutmaßlicher Dealer aus Marokko wurde festgenommen. Er ist in Untersuchungshaft. Vorausgegangen waren dem Zugriff monatelange verdeckte Ermittlungen. Der geplatzte Drogendeal soll in Stuttgart angebahnt worden sein.
Den Ermittlungen zufolge planten „international agierende Täter die langfristige und regelmäßige Einfuhr großer Mengen Kokain von Südamerika nach Deutschland per Schiff oder per Flugzeug“. Ein Teil des in Hamburg beschlagnahmten Kokains hätte dort an bislang nicht identifizierte Abnehmer verkauft werden sollen. „Wir haben es hier mit hochkarätiger organisierter Rauschgiftkriminalität mit internationalen Bezügen zu tun, die feste Strukturen und Hierarchien aufweist“, so Ralf Keppler, Leiter der Abteilung Organisierte Kriminalität beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
An den Ermittlungen und der Festnahme waren Fahnder aus Bonn und Hamburg beteiligt. Es wurden im Raum Bonn und Hamburg Wohnsitz und Arbeitsstelle des 38-Jährigen durchsucht. Beschlagnahmte Mobiltelefone, ein Notebook und Unterlagen werden nun ausgewertet. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt laut LKA auf die Identifizierung von Mittätern und Hinterleuten sowie den Bestimmungsort des Kokains.