Ellwangen und die zwei großen L
Landesgartenschau und LEA haben im zu Ende gehenden Jahr die Debatten bestimmt
- LEA und Landesgartenschau, das sind in Ellwangen die Dauerbrenner im zu Ende gehenden Jahr gewesen. Ob das eine mit dem anderen zu tun hat? Tja. Jedenfalls werden beide Themen die Ellwanger auch über 2018 hinaus noch beschäftigten.
Für die Landesgartenschau sind die Hüte hochgeflogen. Zumindest als die Bewertungskommission im April da war, und zumindest manche. Denn wie immer bei großen Projekte, die viel Geld kosten – 30 Millionen Euro, um genau zu sein – stimmen nicht alle fröhlich in den Jubel ein. Für das Geld könnte man doch viel besser eine Stadthalle bauen, finden die Freien Bürger. Ob Ellwangen die wirklich braucht? Darüber kann man genauso streiten wie über die Landesgartenschau.
Immerhin, die große Mehrheit im Gemeinderat war euphorisch, als im Juli der Zuschlag für die Landesgartenschau kam. Noch euphorischer wäre sie sicher gewesen, hätte Landwirtschaftsminister Peter Hauk nicht gleich Gift in den Freudenbecher geträufelt und unverblümt die Erwartung geäußert, das Land gehe nun davon aus, dass der Vertrag mit der LEA verlängert werde. Strobl mit dem Flüchtlingsunterbringungskonzept des Landes heraus, in dem die LEA in Ellwangen eine wichtige Rolle spielt. Danach soll jedes Regierungspräsidium eine LEA bekommen, die für Stuttgart wäre in Ellwangen.
Stadtverwaltung und Gemeinderat reagierten – nicht. Es gebe dazu jetzt keinen Grund, fand der OB damals. Man könne sich Zeit lassen, schließlich laufe der Vertrag mit der LEA bis 2020. Nun hätte dieses Jahr die Entscheidung fallen sollen, zwei Jahre vor Ablauf des Vertrags. Ein erster Termin zu Beginn des Jahres ist verstrichen. Nun ist das Jahr fast zu Ende, doch die Entscheidung ist vertagt worden. Auf Februar. Am Valentinstag, dem Tag der Liebenden, wird der nächste Anlauf gestartet. Die Mehrheitsverhältnisse sind so, dass nun die CDU-Fraktion praktisch allein entscheidet, ob der Vertrag verlängert wird. SPD und Grüne sind mit zusammen neun Stimmen für eine Verlängerung, die Freien Bürger mit ebenfalls neun Stimmen dagegen. Die CDU-Fraktion ist gespalten und täte sich mit der Entscheidung Auch der Schießwasen, als Haupteingang zur Landesgartenschau, würde aufgemöbelt, genauso wie der Bauhof. Dass dieses Gelände so nah an der Innenstadt einfach brach liegt und nur ab und zu als zusätzliche Parkfläche genutzt wird, zeugt auch nicht gerade von Planungswillen.
Schließlich ist da noch die Jagst. Wäre man böse, könnte man sagen, sie fließt durch Ellwangen und keiner merkt’s. Am Ufer sitzen, womöglich gar die Füße ins kühle Nass halten, geht nirgends. Das soll sich ändern, mit Stadtstrand, Wasserspielplatz und mäandernden Flussbiegungen.
Natürlich kann man einwenden, dass das kein Mensch braucht. Es braucht auch keiner Straßencafés. Und trotzdem sitzt jeder gern drin, sobald die Sonne scheint. Weil’s schön ist. Und eine Stadt ein bisschen schöner und lebenswerter zu machen, das ist doch ein Ziel, auf das man sich einigen kann.