„Mein erstes Jahr war sehr arbeitsintensiv“
Neresheims Bürgermeister Thomas Häfele zieht eine Bilanz seines ersten Amtsjahres
- Hinter ihm liegt ein sehr arbeitsintensives erstes Jahr als Bürgermeister von Neresheim. Diese Bilanz hat Thomas Häfele im Gespräch mit Viktor Turad gezogen. Besonders intensiv habe ihn die Frage beschäftigt, ob und wie das Freibad in Kösingen saniert wird, weil immer irgendetwas dazu gezwungen habe, die Planung noch einmal über den Haufen zu werfen und neu zu planen.
Sie sind jetzt ein Jahr Bürgermeister von Neresheim. Sind Sie inzwischen auch privat hier schon ein bisschen heimisch geworden?
Auf jeden Fall. Ich habe meine Wohnung in Neresheim bezogen und ich halte mich privat die meiste Zeit hier auf. Ich fühle mich in Neresheim schon sehr wohl.
Jetzt, wo Sie Neresheim noch etwas genauer kennengelernt haben: Was gefällt Ihnen hier besonders?
Ich finde das Ehrenamt unglaublich beeindruckend. In der Gesamtstadt gibt es fast 120 Vereine, die sehr aktiv und umtriebig sind und sehr viel auf die Beine stellen. In diesem Umfang habe ich das noch selten erlebt.
Wie arbeitsintensiv war Ihr erstes Jahr als Bürgermeister?
Das war sehr arbeitsintensiv, weil so viel gleichzeitig auf mich und auf uns zugekommen ist. Für die Erweiterung des Gewerbegebietes hatten wir am Jahresanfang noch nicht einmal einen Standort. Und als der gefunden war, mussten gleich die planungsund baurechtlichen Voraussetzungen für die Erweiterung geschaffen werden. Wir mussten die Planung für die Baugebiete fortschreiben und die beiden Projekte aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) für Ohmenheim und Dorfmerkingen auf den Weg bringen. Schließlich kam noch das Thema Freibadsanierung Kösingen auf uns zu. Ich denke, wir haben das alles so gut hinbekommen, dass wir im kommenden Jahr an die Umsetzung gehen können.
Was hat Sie besonders beschäftigt?
Am meisten natürlich das Freibad Kösingen. Denn immer, wenn wir dachten, jetzt haben wir alles im Griff, kam wieder etwas und wir mussten alles über den Haufen werfen, neu planen und uns um die Finanzierung kümmern. Das war eine Riesenaufgabe, die vor allem die Stadtkämmerei und das Stadtbauamt hervorragend umgesetzt haben.
Wie geht es mit dem Freibad in Kösingen konkret weiter?
Wir gehen jetzt die Sanierung schnellstmöglich an. Wir haben den Bundeszuschuss beantragt. Im Januar werden wir direkt die Ausschreibung für das Becken vorbereiten. Im Frühjahr mit dem Rückbau des Beckens beginnen und anschließend in den Neubau einsteigen. Wenn alles nach Plan verläuft, werden wir zu Pfingsten 2020 das neue Freibad einweihen können.
Ist die Handschrift des neuen Bürgermeisters schon erkennbar – und wenn ja, wo?
Bei den großen Projekten ist das noch nicht möglich, denn da haben wir in diesem Jahr vieles vorbereitet und wir können hoffen, dass wir dann im kommenden Jahr die Früchte ernten dürfen. In anderen Dingen denke ich schon, dass die Handschrift des Bürgermeisters erkennbar wird, zum Beispiel bei der Aktivierung des Stadtgartens oder beim Angebot für Jüngere mit dem OpenAir-Konzert zum Stadtfest-Auftakt auf dem Marienplatz oder bei der Initiierung eines Jugendgemeinderates. Ich meine, hier sieht man schon, dass sich etwas verändert hat.
Wie läuft die Zusammenarbeit in der Verwaltung? Immerhin haben Sie es zum Teil mit altgedienten Amtsleitern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu tun.
Die Zusammenarbeit war von Anfang an gut. Wir haben schnell zusammengefunden, wir haben aber auch schnell von der Kennenlernin die Arbeitsphase wechseln müssen. Ich muss aber auch gestehen, dass ich überrascht war, welch motivierte und kompetente Verwaltung ich in Neresheim angetroffen habe. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen einen Einsatz weit über die normale Grenze hinaus. Das Rathaus zieht auch bei schwierigen Dingen an einem Strang, die Zusammenarbeit ist sehr vertrauensvoll.
Und wie ist die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat?
Natürlich ist man nicht immer einer Meinung, aber auch hier ist die Zusammenarbeit sehr gut und zwar über Parteigrenzen hinweg. Das hat sich zum Beispiel beim Thema Gewerbegebiet gezeigt oder bei der Haushaltsklausur.
Welche Aufgaben wollen Sie im Jahr 2019 vorrangig angehen?
Da sehe ich drei ganz wichtige: Wir müssen das Gewerbegebiet so entwickeln, dass wir Ende 2019 mit der Erschließung der Erweiterung beginnen können. Wir müssen die Sanierung des Freibades in Kösingen so auf den Weg bringen, dass wir es 2020 wieder eröffnen können. Und wir müssen den Breitbandausbau vorantreiben, damit wir der Bevölkerung eine größere Bandbreite zur Verfügung stellen können.
Worauf freuen Sie sich persönlich im Hinblick auf das kommende Jahr besonders?
Ich freue mich besonders auf das Stadtfestjubiläum, das verbunden ist mit dem 25-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Bagnacavallo. Besonders charmant finde ich den Auftakt mit einem Kinderfest, ich freue mich aber auch auf das LiveKonzert von Voxxclub. Ein besonderer Abschluss wird der Zapfenstreich mit den drei großen Musikvereinen Stadtkapelle Neresheim, Musikverein Elchingen und den Original Härtsfelder Musikanten sein.