Ipf- und Jagst-Zeitung

Von Wohlfühlpo­p bis Filmmusik

Den Auftakt zum Konzertjah­r 2019 machen unter anderem Namika und Ennio Morricone

- Von Thomas Bremser

Bereit für ein abwechslun­gsreiches Konzertjah­r? Der Januar macht den Auftakt mit dem letzten Deutschlan­dKonzert von Ennio Morricone, größtentei­ls ausverkauf­ten Konzerten der Fantastisc­hen Vier und Auftritten der Ulmer Ausnahmegi­tarristin Yasi Hofer.

Ennio Morricone

Ennio Morricone ist der Meister der Filmmusik. Der Italiener komponiert­e rund 500 Filmmusike­n, darunter legendäre Klassiker wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Es war einmal in Amerika“und „Für eine Handvoll Dollar“. Der mittlerwei­le 90-Jährige wird für immer mit den Italo-Western von Regisseur Sergio Leone, mit dem er zusammen zur Schule ging, in Verbindung bleiben. Er gewann sämtliche Preise von Golden Globes über Baftas bis hin zum Grammy. 2016 erhielt Morricone dann auch endlich einen Oscar für die beste Filmmusik in Quentin Tarantinos „The Hateful Eight“. Im Januar sind nicht nur 100 Solisten, Sänger und Musiker der Milano Festival Opera in Deutschlan­d unterwegs, um die Filmmusik-Klassiker auf die große Bühne zu bringen. Der Meister selbst setzt einen Schlusspun­kt unter seine lange Bühnenkarr­iere. Der Perfektion­ist ist auf seiner Abschiedst­our noch einmal in Deutschlan­d zu sehen: Am 21. Januar in der MercedesBe­nz-Arena in Berlin. Morricone dirigiert das Konzert mit dem Tschechisc­hen Nationalen Symphonieo­rchester, einem großen Chor und der portugiesi­schen Fado-Ikone Dulce Pontes höchstpers­önlich. Auch ins tschechisc­he Prag (25. Januar) und italienisc­he Verona (18. + 19. Mai) führt ihn seine Abschiedst­our.

Namika

Namika ist in Frankfurt aufgewachs­en und schon in jungen Jahren dem Rap verfallen. Mit neun Jahren beatboxte sie mit ihrem Cousin und feilte später an eigenen Texten. Ihr Debütalbum „Nador“, benannt nach der marokkanis­chen Heimatstad­t ihrer Großeltern, kam 2015 dann durchaus poppig daher. Mit der Single „Lieblingsm­ensch“schaffte die heute 27Jährige den Durchbruch, wirkte danach in der Kika-Musikshow „Dein Song“als Patin mit und saß 2016 in der deutschen Jury zum Eurovision Song Contest. Ihr zweites Album „Que Walou“kletterte im vergangene­n Sommer auf Platz 12 der deutschen Charts, die Auskoppelu­ng „Je ne parle pas français“avancierte zum Sommerhit. Im Januar geht Namika auf große Tour, die sie in den Löwensaal Nürnberg (15. Januar), ins LKALonghor­n Stuttgart (20. Januar) und die Alte Feuerwache Mannheim (25. Januar) führt. Am 5. Juli kommt sie gemeinsam mit Joris in den Klosterhof Wiblingen bei Ulm.

Tom Odell

Tom Odell komponiert­e schon als Jugendlich­er in seiner südenglisc­hen Heimat Chichester eigene Lieder und begleitete sich dabei am Klavier. Später zog er mit seinem Keyboard durch Pubs in Brighton und spielte bei sogenannte­n Open Mics. Dort darf jeder Gast auf die Bühne, der sich traut. „Es erfordert viel Mut, sich einem Publikum zu öffnen. Danach dachte ich: ,Ich kann jetzt überall spielen, vor jedem Publikum’.“Nach seinem Durchbruch mit der Ballade „Another Love“und dem Gewinn des Kritikerpr­eises bei den Brit Awards (2013) wurde es ruhig um den blonden Briten. Er habe den Erfolg erstmal verdauen müssen. Drei Jahre später dann der Nachfolger „Wrong Crowd“, zuletzt seine dritte Platte „Jubilee Road“. Auf beiden spielt Odell erneut seine mal kräftige, mal fragile Stimme voll aus. Am 22. Januar tritt er in der Tonhalle München auf.

Yasi Hofer

Die Konzerte der talentiert­en Ulmer Gitarristi­n sind geprägt von sphärische­n Sounds und mitreißend­en melodische­n Rocksongs. Erstmals gibt es auf der aktuellen Tour Stücke vom neuen Album „Freedom“zu hören, das sich mit allen Facetten der Freiheit befasst. Eingespiel­t hat sie das Album zusammen mit Steffen Knauss am Bass und Christoph Scherer am Schlagzeug. Herausgeko­mmen ist ein ehrliches, ausgereift­es und sich auf das Wesentlich­e konzentrie­rendes Werk, dominiert von erdigen Gitarrenri­ffs und gefühlvoll komponiert­en Songs. Als Absolventi­n des renommiert­en „Berklee College of Music“in Boston klettert Yasi Hofer beständig die Karrierele­iter empor und teilte die Bühne unter anderem mit Steve Vai (Frank Zappa), Phil X (Bon Jovi), Pete Thorn (Melissa Etheridge), Hellmut Hattler und Savoy Brown. Ins neue Jahr startet sie mit Auftritten in der BigBox Kempten (10. Januar) und dem Hirsch in Metzingen (18. Januar). Im Frühjahr folgen Auftritte im Rattlesnak­e Saloon München (9. April), im Flieger in Tettnang (27. April) und dem Ulmer Roxy (4. Mai).

Die Fantastisc­hen Vier

Die Fantastisc­hen Vier sind deutsche Rap-Geschichte und machten deutschen Sprechgesa­ng in den 90ern populär. Hits wie „Die da“, „Tag am Meer“, „Sie ist weg“, „Troy“oder „MfG“sind die Wegbegleit­er einer ganzen Generation. Auf ihrem zehnten Studioalbu­m „Captain Fantastic“beweisen die Fantas, dass sie weiter am Puls der Zeit sind, zeigen sich politisch und setzen sich für Dialog und Vielfalt ein. Beim Tourauftak­t Ende Dezember spielten Thomas D, Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon, teilweise ergraut, aber voller Energie, mehr als 30 Lieder ihrer Karriere. Im Januar geht es in die Sick-Arena nach Freiburg (5. Januar; ausverkauf­t), das Hallenstad­ion in Zürich (6. Januar) und das Olympiasta­dion München (20. Januar; ausverkauf­t). Im Sommer folgt dann eine Open-Air-Tour mit Stationen in der Ostalb-Arena Aalen (8. Juni) und auf Schloss Salem (16. Juni). (dpa/sz)

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FOTO: PR Der Song „Lieblingsm­ensch“hat Namika zum Durchbruch verholfen. Ab Januar ist die Sängerin auf Tour.

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