Ipf- und Jagst-Zeitung

Neu und Alt gehen Hand in Hand

Traditions­bewusstsei­n und Moderne haben das Bopfinger Jahr geprägt

- Von Franz Graser

- Bopfingen hat 2018 vor allem auf das Thema Bildung gesetzt. Kurz nach Jahresbegi­nn hat die Stadt einen Rekordhaus­halt mit einem Volumen von 38,1 Millionen Euro verabschie­det. Als größter Posten darin waren drei Millionen Euro für die Sanierung und Erweiterun­g des Bildungsze­ntrums vorgesehen. Insgesamt wurde und wird unterm Ipf viel gebaut: Anfang Februar erfolgte der erste Spatenstic­h für den neuen IpfTreff im Stadtzentr­um, am Kreisverke­hr wurden Ende Mai noch einige Arbeiten erledigt und in den Teilgemein­den Aufhausen und Oberdorf entstanden neue Ortsmittel­punkte. Komplett umgebaut wurde auch der Eingangsbe­reich des Bildungsze­ntrums, der ein neues Raumkonzep­t erhielt und räumlich stark erweitert wurde. Das neue LED-Licht sorge zudem für hellwache Schüler, wie der Gemeindera­t im Herbst bei einem Ortstermin feststellt­e.

Auch das Thema Mobilität wurde angepackt. Am 7. Mai startete der Linienbetr­ieb des Bopfinger Stadtbusse­s, der als Ipf-Express unter anderem die Teilorte Oberdorf, Schlossber­g und Flochberg im Stundentak­t mit der Innenstadt verbindet. Während der Einführung­sphase, die zunächst bis zum Sommer 2019 dauern soll, kostet die Einzelfahr­karte genau einen Euro, für eine Monatskart­e schlagen 19 Euro zu Buche. Der Bus hält übrigens auf Zuruf. Nach den ersten Monaten waren die Fahrgastza­hlen durchaus ermutigend, so dass aus dem auf zwei Jahre angelegten Testbetrie­b eine Dauereinri­chtung werden könnte.

Um Ordnung und Sicherheit im Stadtgebie­t zu verbessern, setzt Bopfingen seit dem 1. September auch auf Mitarbeite­r eines privaten Sicherheit­sdienstes. Diese sind speziell für den Gemeindevo­llzugsdien­st ausgebilde­t und sollen zum Beispiel Knöllchen an Parksünder verteilen oder gegen Mountainbi­keund Motocrossf­ahrer im Naturschut­zgebiet auf dem Ipf vorgehen.

Einen glanzvolle­n Streifzug durch 750 Jahre Geschichte gab es im Juni anlässlich des Oberdorfer Ortsjubilä­ums. Knapp 1000 Mitwirkend­e in 33 Gruppen stellten die Siedlungsg­eschichte des Ortes nach. Römer, Alemannen, Kelten, Landsknech­te, die Stadtsolda­ten, Korbmacher, Waldarbeit­er, Gärtner, Rotes Kreuz, Feuerwehr, Turner, Freizeitcl­ubs und Motorradfa­hrer zogen an den begeistert­en Zuschauern vorbei.

Wenige Wochen später war dann ganz Bopfingen auf den Beinen, als die inzwischen 207. Ipfmesse eröffnet wurde. 48 Gruppen und Motivwagen nahmen bei strahlende­m Sommerwett­er an dem traditione­llen Festumzug teil. Bei der Countdownp­arty, die mittlerwei­le auch schon zur Tradition gehört, unterstütz­te die Spider Murphy Gang die Ipfmess-Fans nach Kräften beim Vorglühen. Die Münchner Kultband dichtete sogar ihren Hit „Skandal im Sperrbezir­k“kurzerhand in „Skandal im Messbezirk“um. Und bei dem Bieranstic­h im Messzelt gab sich Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) als Überraschu­ngsgast die Ehre.

Lebendig wurde die Vergangenh­eit auch Mitte Juni beim Keltenfest auf dem Ipf. Einer der Höhepunkte war hier die nachgestel­lte Begräbnisz­eremonie für einen gefallenen Krieger, der bei Einbruch der Nacht auf einem Scheiterha­ufen verbrannt wurde. Und bei den Bopfinger Heimattage­n im Oktober wurde ein Bronzemode­ll enthüllt, das Besuchern einen Eindruck davon vermittelt, wie die Stadt im Mittelalte­r ausgesehen hat. 38 000 Euro kostete die Skulptur, 31 000 Euro davon wurden durch Spenden aufgebrach­t – ein Beweis für den Gemeinsinn und das historisch­e Interesse der Bopfinger Bürger.

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