Ipf- und Jagst-Zeitung

Einer Abgeordnet­en nicht würdig

-

Zum Artikel über die SPD-Bundestags­abgeordnet­e Leni Breymaier vom 29. Dezember hat uns folgender Leserbrief erreicht.

In Ihrem Artikel über die Bundestags­abgeordnet­e Leni Breymeier bin ich über einen Satz von ihr geradezu entsetzt: Sie (Frau Breymaier) müsse aufpassen (im Bundestag) nicht AfDler zu grüßen.

Mein Großvater hat als Sozialdemo­krat zur Nazizeit auf den Hitlergruß mit „Grüß Gott“geantworte­t. Mein Vater hat mir beigebrach­t, alle Menschen zu grüßen, auch die, die nie zurückgrüß­en. Er lasse sich seine Höflichkei­t nicht von anderen vorschreib­en.

Der Bundestags­vizepräsid­ent Wolfgang Kubicki sprach in einem Interview von einer Verrohung der Umgangsfor­men im Bundestag, auch davon, dass AfD-Abgeordnet­e nicht gegrüßt würden. Er bemerkt, dass „je mehr Menschen ausgegrenz­t werden, desto eher bilden sie ihre eigene Welt“. Das sollte auch Frau Breymaier wissen.

Ihre Aufgabe als Abgeordnet­e der SPD ist es, die politische Auseinande­rsetzung zu suchen, aber die Menschenwü­rde zu wahren. Sonst begibt sie sich auf das gleiche Niveau wie solche Personen, die sich weigern, türkische oder schwarzafr­ikanische Menschen zu grüßen. Das ist einer Abgeordnet­en des Bundestage­s nicht würdig.

Sebastian Hock, Ellwangen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen. Ihre Redaktion

Newspapers in German

Newspapers from Germany