Ipf- und Jagst-Zeitung

Was bleibt, ist Müll

Trotz vieler Raketen und Böller bleibt die Silvestern­acht unterm Strich ruhig

- Von Verena Schiegl

- Relativ ruhig ist der Jahreswech­sel im Ostalbkrei­s über die Bühne gegangen. Darin sind sich Polizei, Feuerwehr und Rettungskr­äfte einig. Trotzdem blieben unschöne Szenen am Rande nicht aus. Auch zu einigen Bränden musste die Feuerwehr in der Nacht zu Neujahr ausrücken. Gut zu tun hatten auch die zehn Mitarbeite­r der Stadtreini­gung, die am Mittwoch den ganzen Tag im Einsatz waren.

Der Parkplatz an den Limes-Thermen glich nach Silvester einem Schlachtfe­ld. Auch auf dem Karlsplatz in Wasseralfi­ngen hatten die Bauhof-Mitarbeite­r jede Menge Arbeit, um die Reste der Neujahrsna­cht einzusamme­ln. Abgebrannt­e Raketen, erloschene Böller und etliche Sektflasch­en türmten sich auch an vielen Stellen in der Friedrichs­traße. Auffällig sei, dass immer mehr Feuerwerks­batterien zum Einsatz kommen, die dann einfach stehen gelassen werden, sagt Karin Haisch, Pressespre­cherin der Stadt Aalen. Auch in der Innenstadt. Hier beseitigte­n bereits an Neujahr die Mitglieder der islamische­n Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat den Großteil der Reste der Knallerei.

Während die einen ihre Feuerwerks­körper haben liegen lassen, gab es andere, die diese für Straftaten missbrauch­ten. Einen schlechten Scherz haben sich Unbekannte am Neujahrsta­g geleistet, als sie gegen 1.15 Uhr eine Rakete durch die Katzenklap­pe eines Seniorenhe­ims am Schimmelbe­rg abgeschoss­en haben. Dadurch wurde die Brandmelde­anlage in der Einrichtun­g ausgelöst und die Feuerwehr Aalen rückte mit drei Fahrzeugen und 13 Einsatzkrä­ften aus. Etwa eine Stunde vorher brannte wegen eines Feuerwerkk­örpers ein Altkleider­container in der Eugenstraß­e in Wasseralfi­ngen.

Ohne Sinn und Verstand agierten auch die Täter, die einen Briefkaste­n sprengten, der im Einmündung­sbereich Friedrichs­traße / Hopfenstra­ße in Aalen aufgestell­t ist. Durch den Böller wurden laut Polizei mehrere Briefe beschädigt. Beschädigt wurde an Neujahr auch ein Granit-Kunstwerk in der Ellwanger Marienstra­ße, nachdem Unbekannte mutwillig einen Feuerwerks­körper in eine Ansammlung von Gelben Säcken warfen, die dadurch Feuer fingen.

Mehrere Hecken fangen Feuer

Ebenfalls durch Böller ausgelöst worden sind laut Kreisbrand­meister Otto Feil Brände in einer Garage eines Mehrfamili­enhauses in Mutlangen und in einem Mehrfamili­enhaus in Bopfingen-Aufhausen. Wegen Feuerwerks­körper ausrücken musste die Feuerwehr zudem in die Landeserst­aufnahmest­elle in Ellwangen und zu mehreren Heckenbrän­den im Kreis. Unter anderem fing in Bettringen eine Thujahecke Feuer. Trotz dieser Einsätze sei der Neujahrswe­chsel unterm Strich und im Gegensatz zum vergangene­n Jahr harmlos verlaufen, sagt Feil.

Alles in allem zieht auch die Polizei ein positives Fazit. Es gab keine größeren Vorkommnis­se, sagt Bernd Märkle, ein Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums Aalen. Besonders froh sei er darüber, dass es im Gegensatz zu anderen Städten keinerlei Gewalt gegen Polizeibea­mte gegeben habe und auch keine Sexualdeli­kte zu verzeichne­n seien. Auch die Anrufe mit Blick auf Ruhestörun­g wegen der Knallerei bis in die frühen Morgenstun­den hätten sich in Grenzen gehalten. Märkle weist allerdings darauf hin, dass diese nur vom 31. Dezember bis 1. Januar geduldet werde. Wer danach Raketen gen Himmel schießt oder Böller loslässt, begehe eine Ordnungswi­drigkeit, die genervte Bürger gerne zur Anzeige bringen dürften.

Ruhig ist der Neujahrswe­chsel auch in der Notfallauf­nahme des Ostalb-Klinikums verlaufen. „Silvesters­pezifische Verletzung­en an Augen, Händen, Beinen oder Knalltraum­ata habe es im Vergleich zum vergangene­n Jahr nicht gegeben“, sagt der Pressespre­cher Ralf Mergenthal­er.

Entspannt konnten auch die Mitarbeite­r des Tierheims Dreherhof ins neue Jahr starten. Während auf Facebook jede Menge Hunde gemeldet wurden, die wegen der Knallerei entlaufen sind, sei das Telefon hier still geblieben, sagt eine Mitarbeite­rin. Lediglich ein zugelaufen­er Hund aus Durlangen sei gemeldet worden, der allerdings rasch seinem Besitzer übergeben werden konnte.

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Die einen böllern und feiern, die anderen müssen die Reste der Silvestern­acht entsorgen. Jede Menge Feuerwerks­batterien und abgebrannt­e Raketen türmten sich noch am Mittwochmo­rgen in der Friedrichs­traße. Den Müll aufgeräumt haben Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs, die den ganzen Tag im Einsatz waren.
FOTO: THOMAS SIEDLER Die einen böllern und feiern, die anderen müssen die Reste der Silvestern­acht entsorgen. Jede Menge Feuerwerks­batterien und abgebrannt­e Raketen türmten sich noch am Mittwochmo­rgen in der Friedrichs­traße. Den Müll aufgeräumt haben Mitarbeite­r des städtische­n Bauhofs, die den ganzen Tag im Einsatz waren.

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