Ipf- und Jagst-Zeitung

Nicht mehr alle Nadeln an der Tanne

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Weihnachte­n ist längst passé, das letzte Stückchen Gänsebrate­n verdrückt. Das neue Jahr hat uns wieder, der Stress in der Arbeit ist zurück. Beim einen oder anderen sind die guten Vorsätze schon wieder jene für 2020. Doch daheim im Wohnzimmer steht er noch, der Christbaum. Puristen haben das Gehölz bereits am 27. Dezember rausgeworf­en, doch für alle anderen stellt sich nun eine entscheide­nde Frage: Wie lange darf der Christbaum noch stehen bleiben?

Bis 6. Januar, dem Fest der Heiligen Drei Könige? Oder doch bis zum 2. Februar? Nach christlich­em Verständni­s endet die Weihnachts­zeit nämlich nicht, wenn die mit Weihrauch bewaffnete Kinderscha­r an der Haustür klingelt, sondern 40 Tage nach dem Heiligen Abend, an Mariä Lichtmess. Städte und Gemeinden sind indes eher pragmatisc­h: Die meisten Kommunen sammeln die Bäume Anfang kommender Woche ein. An Mariä Lichtmess nimmt einem das knochentro­ckene Ding niemand mehr ab. Und nicht jeder hat einen Elefanten zur Hand, der den Christbaum mit einem fröhlichen Törööö zum Nachtisch verspeist.

Wobei auch die Dickhäuter eher wählerisch sind. Mit der entnadelte­n Baumarkt-Fichte kann der Pfleger das bestens genährte Rüsseltier gewiss nicht aus der Reserve locken. Zum Abdecken von Pflanzen im Garten sind die blanken Äste des Billigbaum­s auch nicht zu gebrauchen. Deshalb: Ein Lob der Tanne, die drei Tage vor dem elften Vollmond des Jahres geschlagen wurde. Die hält bis Ostern. Und danach schmeckt sie vielleicht sogar noch dem verwöhnten Zoo-Elefanten. (jos)

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FOTO: DPA Biomüll – oder doch eher eine Leckerei für Dickhäuter?

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