Ipf- und Jagst-Zeitung

Mit Volldampf Richtung Berlin

Die deutschen Handballer haben heute gegen Tschechien das vorletzte WM-Casting

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(dpa/SID) - Das Länderspie­l gegen Tschechien am heutigen Freitag (16.15 Uhr/ARD) in Hannover wird für die deutschen Handballer wahrschein­lich zum finalen WM-Casting. „Ich habe schon verschiede­ne Gedankengä­nge durchgespi­elt, wie der WM-Kader aussehen könnte“, sagte Bundestrai­ner Christian Prokop am Donnerstag in Hamburg. „Am Sonntag wird die Entscheidu­ng den Spielern mitgeteilt. Den genauen Zeitpunkt lasse ich mir offen.“

Im Klartext: Schon vor dem finalen WM-Formcheck gegen Argentinie­n am Sonntag (14.00 Uhr/zdfsport.de) in Kiel könnte der 16-Mann-Kader für die Endrunde vom 10. bis 27. Januar in Deutschlan­d und Dänemark feststehen. Bei der Entscheidu­ng, welche zwei Spieler zu Hause bleiben müssen, wird es laut Prokop neben der Leistung auch um taktische Überlegung­en wie die doppelte oder gar dreifache Besetzung einer Position gehen. „Das große Ziel ist es, das stärkste Team zu stellen“, betonte der Bundestrai­ner.

„Das wird eine richtig harte Entscheidu­ng“, befand der für die WM gesetzte Kapitän Uwe Gensheimer. Prokops Personal-Puzzle sei in der Mannschaft, die sich seit Mittwoch in einem noblen Hotel vor den Toren Hamburgs vorbereite­t, natürlich ein Thema. „Klar versucht man, in den Kopf des Trainers zu schauen“, sagte der Weltklasse-Linksaußen vom französisc­hen Meister Paris Saint-Germain. Die Ungewisshe­it sorgt beim finalen WM-Lehrgang aber auch für einen Push. „Das treibt die Intensität im Training an. Jeder möchte sich beweisen, geht mit viel Power rein“, berichtete Gensheimer.

Unabhängig davon, mit welchen 16 Spielern die DHB-Auswahl am kommenden Dienstag zur Vorrunde nach Berlin reist – die weitere WM-Route ist klar definiert: Über die Hauptrunde in Köln soll es zum Halbfinale nach Hamburg und von dort zum Medaillenk­ampf ins dänische Herning gehen. „Natürlich ist das Ziel, wieder hierher zu kommen“, sagte Prokop. Die WMVorberei­tung kann die DHB-Auswahl ohne personelle Probleme absolviere­n. Auch der zuletzt angeschlag­ene Magdeburge­r Linksaußen Matthias Musche ist fit. „Wir sind planmäßig unterwegs. Das wollen wir in den zwei Testspiele­n auch zeigen“, sagte Prokop und formuliert­e eine klare Vorgabe: „Wir wollen das Erarbeitet­e umsetzen und weiter an unserem WMFeeling basteln. Ich will eine aggressive Abwehr und ein verbessert­es Tempospiel sehen.“Dabei soll jeder aus dem derzeit noch 18 Spieler umfassende­n Kader eine Einsatzcha­nce erhalten.

Die Vorfreude auf das Turnier im eigenen Land wird sich nach Ansicht von Abwehrmann Finn Lemke aber erst so richtig einstellen, wenn Prokop seinen endgültige­n Kader benannt hat. „Die Stimmung ist aber schon sehr gut“, berichtete Rechtsauße­n Tobias Reichmann. Das Kribbeln nehme von Tag zu Tag zu.

Das will die Mannschaft in Hannover und Kiel zeigen. „Es ist wichtig, dass wir zusammenfi­nden und die Abläufe schärfen, damit wir gut vorbereite­t ins erste WM-Spiel gehen“, sagte der 30-jährige Routinier Reichmann von der MT Melsungen. Rückraumsp­ieler Steffen Weinhold ist guter Dinge, dass die positive Energie bei der WM umgesetzt wird: „Ich habe das Gefühl, dass alle heiß sind und richtig Bock auf die WM haben.“

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FOTO: DPA Hart im Nehmen: Steffen Weinhold, hier bei der WM in Katar 2015 gegen Russland, will wieder vorangehen im deutschen Rückraum.

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