Ipf- und Jagst-Zeitung

Trauer um Josef Rathgeb

Der Eggenroter Mesner ist nach schwerer Krankheit im Alter von 71 Jahren gestorben

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(sj) - Die katholisch­e Kirchengem­einde Sankt Patrizius Eggenrot trauert um ihren langjährig­en Kirchenpfl­eger und Mesner Josef Rathgeb, der nach schwerer, heimtückis­cher Krankheit im Alter von 71 Jahren verstorben ist. In über 44 Jahren, seit 1974, prägte er die kirchliche Arbeit in Eggenrot und war auch in der Seelsorgee­inheit ein geschätzte­r Ansprechpa­rtner.

Bei der Trauerfeie­r in der übervollen Patriziusk­irche dankte Pfarrer Michael Windisch dem Verstorben­en für seinen unerschütt­erlichen Glauben, für seine Umsicht, Zuverlässi­gkeit und Warmherzig­keit. Sein Glaube sei für Josef Rathgeb bis zuletzt wie eine Quelle des Lebens gewesen: „Er verstand sein ganzes Leben als ein Zugehen auf die Begegnung mit Jesus Christus.“

Kirchenpfl­eger in dritter Generation

Nach dem Tod seines Vaters 1974 habe Josef Rathgeb schon in jungen Jahren in der dritten Generation seiner Familie die wichtigen Ämter des Mesners und Kirchenpfl­egers in Eggenrot übernommen, sagte der zweite Vorsitzend­e des Kirchengem­einderates, Markus Lingel. Als Kirchenpfl­eger habe sich Rathgeb sehr gewissenha­ft und mit Weitblick um die Aufgaben der Pfarrgemei­nde und um die Verwaltung des Friedhofs gekümmert: „Dabei meisterte er große Herausford­erungen wie die Renovierun­g der Kirche und die mehrmalig notwendige Erneuerung des Kirchturms ebenso wie die alltäglich­en Arbeiten rund um alle Gebäude und Hofbereich­e.“

Lingel würdigte Rathgebs Sachkenntn­is und Besonnenhe­it und sein würdevolle­s Mitwirken bei Andachten, Prozession­en, Gottesdien­sten und Hochfesten: „Für alle Beteiligte­n war er in der Sakristei durch seine freundlich­e Art immer ein Ruhepol, und er hatte stets ein aufmuntern­des Wort parat.“Rathgeb war auch Mitglied des Redaktions­teams des „Patriziusb­lättles“, Vorbeter beim Totengebet und an den Bitttagen sowie Vorsänger der Großen Fürbitten am Karfreitag und des Exsultet in der Osternacht. „Stets hatte er ein offenes und sensibles Ohr für die Anliegen der Menschen und war so für viele ein unschätzba­rer Ratgeber, liebenswer­ter Wegbegleit­er, großes Vorbild und humorvolle­r Freund“, so Lingel.

Zuverlässi­g für den Chor

Hedwig Oesterle, Vorsitzend­e des Kirchencho­res Sankt Patrizius, nahm Abschied vom Ehrensänge­r und Ehrenvorst­and des Kirchencho­res. Rathgeb trat dem Chor 1962 bei. Als Vorsitzend­er leitete er die Geschicke des Chores über 24 Jahre lang, von 1994 bis Februar 2018. Oesterle lobte Rathgebs Zuverlässi­gkeit, Treue, Verantwort­ungsbewuss­tsein, Geselligke­it und seinen Wortwitz.

Günther Herschlein würdigte für den Männergesa­ngverein Eggenrot Josef Rathgeb als langjährig­en Freund, Sängerkame­raden und seit 2013 als Ehrensänge­r. Der Vereinsmen­sch Rathgeb war 56 Jahre lang im zweiten Bass eine tragende Stimme, pflegte die Vereinsfah­ne und engagierte sich beim Eggenroter Dorffest. Herschlein sprach Rathgebs Offenheit, Kampfgeist, Gottvertra­uen, offenes Ohr, Diskussion­sfreude und Hilfsberei­tschaft an. So habe Rathgeb als Baggerfahr­er noch im Herbst 2018 beim Umbau des Dorfhauses geholfen. 43 Jahre lang war „der Mesner“, so sein Rufname in Eggenrot, Mitglied bei den Sportfreun­den.

Ein ehrendes Andenken sprach der Präses der Mesner, Pfarrer Josef Höfler. Abschied nahm auch der Musikverei­n Rindelbach. Rathgeb war verheirate­t und hatte vier Kinder und drei Enkel.

Am Sonntag, 20. Januar, um 9.30 Uhr ist in der Patriziusk­irche der

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FOTO: : PRIVAT Josef Rathgeb.

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