Schlepper, Grubber und ein Güllefass
Bei der Gebrauchtmaschinenbörse des Maschinenrings geht es auch um die neue Gülleverordnung
- Schlepper gefällig? Oder lieber ein Güllefass mit 18 Kubikmeter Fassungsvermögen? Mit 100 000 Euro ist man dabei. Viel zu teuer für viele Landwirte, weshalb der Maschinenring fünf solcher Fässer anschafft und an seine Mitglieder verleihen wird.
Anders als die 20 Gebrauchtmaschinen des Maschinenrings steht das Güllefass auf dem Schießwasen nicht zum Verkauf. Es gehört zur Ausstellung „Geht’s ohne Düngung?“von Landwirtschaftsamt, Maschinenring und der Firma Lehle. Für Raphael Bader vom Maschinenring ist die Frage rein rhethorisch. Ohne Düngung geht’s nicht, Pflanzen brauchen Nährstoffe wie Menschen ihr Essen und Trinken. Und das gilt für Grünland genauso wie für die Äcker. Wobei Dünger nicht immer gleich Kunstdünger ist, sondern auch Mist oder Gülle.
Die neue Gülleverordnung hat im vergangenen Jahr zum Kalten Markt für Aufregung gesorgt. Nicht nur wegen der teuren neuen Fässer, die die Landwirte brauchen, damit die Gülle möglichst bodennah ausgebracht werden kann. Damals hieß es noch, dass Bauern, die mit einem so gewaltigen Güllefass unterwegs sind, einen Führerschein für Berufskraftfahrer brauchen. Das ist vom Tisch, sagt Bader. Jetzt reicht der normale Führerschein, wenn der Schlepper auf 40 Stundenkilometer gedrosselt ist.
Maschinenring kauft fünf Güllefässer
Trotzdem, den Anschaffungspreis kann nicht jeder Landwirt bezahlen. Weshalb der Maschinenring nun fünf solcher Güllefässer anschafft. Schließlich gilt die neue Verordnung ab 2020 für Grünland und ab 2025 für Ackerflächen. Da die Lieferzeit bei rund einem Jahr liegt, müssen die Bestellungen bald raus. Das erste Güllefass kommt im Februar.
Vier der neuen Güllefässer stehen allen Mitgliedern zur Verfügung, eines ist für eine Gruppe von mehreren Landwirten bestimmt, die sich das Fass teilen. Der Maschinenring übernimmt für sie die Abrechnung und die Verwaltung. Bader hofft auf mehr solcher Gruppen. Denn wenn sich immer die gleichen Landwirte eine Maschine teilen, kennt sich jeder mit deren Technik besser aus, als ein Landwirt, der nur einmal im Jahr damit fährt.
1400 Mitglieder hat der Maschinenring Ostalb. Raphael Bader schaut zuversichtlich in die Zukunft. Denn die Technik wird immer teurer und eine Anschaffung lohnt sich deshalb für viele Landwirte nicht mehr. Wer Maschinen nicht mehr selbst in der Scheune hat, sondern beim Maschinenring leiht, muss aber entsprechend planen und sich über die Mietmaschinen-App anmelden. Darüber gibt es auch das neue Güllefass. Das wird wohl besonders im Frühjahr begehrt sein, wenn die Sperrzeit für die Gülleausbringung endet und die Tanks auf dem Hof voll sind.