Kita-Ausbau: Anstrengungen gehen weiter
Allein bis Ende 2020 sollen weitere 371 Ü3-Plätze entstehen – Kosten für Stadt steigen
- Die Stadt will den beschlossenen Ausbau der Kinderbetreuung und die Schaffung der notwendigen Plätze konsequent vorantreiben. In Summe der Jahre 2018 und 2019 soll es bis zum Ende dieses Jahres bereits 200 Kita-Plätze mehr geben. Und allein durch die neue DRK-Kita „Lummerland“auf dem Stadtoval werden im Frühjahr 2020 dann 100 weitere Plätze dazukommen. Am Mittwoch hat sich der Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats mit einem aktuellen Sachstand zum Aalener Kindertagesbetreuungsplan Akita+ 2025 befasst.
Mit weiteren geplanten Kita-Projekten wie bei der Wasseralfinger Magdalenenkirche, in der dortigen Braunenbergschule, aber auch etwa in Unterkochen und Waldhausen, so machte Oberbürgermeister Thilo Rentschler deutlich, würden zusätzlich 15 bis 17 neue Kita-Gruppen entstehen. Diese Projekte, so Rentschler, gelte es jetzt zügig voranzubringen.
Abweichend vom ursprünglichen Ziel des Akita+ 2025, bis zum Jahr 2020 im U3-Bereich eine durchschnittliche Versorgungsquote von 35 Prozent mit 80 neuen Plätzen zu erreichen, wird diese Zahl nun auf 117 Plätze erhöht. Absicht, so sagte Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann, sei es dabei weiterhin, in den innerstädtischen Quartieren auf eine U3-Quote von mindestens 40 Prozent und in den anderen Quartieren von vorerst mindestens 20 bis 25 Prozent zu kommen. Im Ü3-Bereich hält die Stadt unter anderem an ihrem Ziel fest, allein bis zum Ende des Jahres 2020 weitere 371 Kita-Plätze anzubieten.
„Das Notwendige am unteren Rand“
Die nächste reguläre Fortschreibung des Akita+ 2025 soll, so sagte Ehrmann auf Nachfrage, bereits zur Mitte dieses Jahres erfolgen. Überall dort, wo es möglich sei, Einrichtungen quantitativ auszubauen, sei man mit den Trägern in guten Gesprächen. An der Einteilung der Stadt in 17 zu betrachtende Quartiere wolle man festhalten. Insgesamt strebe man dabei an, ein Verhältnis von Plätzen für unter Dreijährige und für über Dreijährige von 1 zu 2,5 zu erreichen. Das Ü3-Kinder Plätze für U3Kinder belegten, sei zwar in manchen Fällen eine schnelle Entlastung, nutze auf Dauer aber gar nichts, so Ehrmann. Der quasi vorauseilend auch gleich möglichen Befürchtungen entgegen trat, die Stadt schaffe am Ende gar Überkapazitäten. „Was wir haben, ist am unteren Rand des Notwendigen“, so der Bürgermeister.
Ehrmann rechnete schließlich auch vor, dass sich der weitere KitaAusbau in den städtischen Finanzen ab dem Jahr 2021 mit einem jährlichen Plus von 2,5 Millionen Euro bei den Betriebskosten niederschlagen werde, bedingt durch mehr Plätze, mehr Personal und Tarifsteigerungen. Und obwohl vom Land und vom Bund mehr Geld für die Kinderbetreuung zu erwarten sei.
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Wagenblast stellte die Notwendigkeit einer flexiblen flächendeckenden Betreuung heraus – und zwar über die Kita hinaus durch die ganze Grundschulzeit hindurch bis in die untere Sekundarstufe hinein. Dafür gelte es gezielt und rechtzeitig die Infrastruktur zu schaffen.
Möglichst flexibel und nah
Für die Grünen mahnte Doris Klein, beim Ausbau der Kinderbetreuung müsste der Ausbau bestehender Einrichtungen Vorrang haben vor Neubauten und einem damit verbundenen weiteren Flächenverbrauch. Außerdem müssten die weiteren Überlegungen der Frage gelten, wie man in Zukunft eine bestmögliche Flexibilisierung der Betreuung gestalten könne.
„Es wird tüchtig gearbeitet“, lobte SPD-Stadtrat Albrecht Schmid das Engagement der Stadtverwaltung für die Kinderbetreuung. Mahnte aber auch, wie zuvor schon Wagenblast, bei allen Ausbauanstrengungen und -planungen darauf zu achten, dass am Ende die Kita-Standorte auch die richtigen seien. Eine möglichst nahe Betreuung, das sei schließlich der Wunsch vieler Eltern, sagte Schmid.