Meister der Tasten, Knöpfe und Beats
Oli Rubow und Lars Bartkuhn aus Frankfurt eröffnen die Jamsession im Aalener Frapé
- Fein gestrickte ElektronikSounds sirren durchs Frapé, untermalt von filigranen Beats. Einen ungewöhnlichen Auftakt in die JazzJamsession erlebten gut 50 Zuhörer am Mittwochabend im Frapé. Die beiden Musiker Oli Rubow (Schlagzeug) und Lars Bartkuhn (Tasten und Gitarre) aus Frankfurt beleuchteten den Begriff Jazz mal von einer ganz anderen Seite. House, Dancefloor, Acid, wie immer man es nennen will, aber stets handgemacht.
„Wir spielen selten in Jazzclubs.“Oli Rubow entschuldigt sich schon fast bei den Zuhörern. Der gute Mann darf beruhigt sein, als klassischen Jazzclub kann man das Frapé nun wirklich nicht bezeichnen.
Drummer Rubow, geboren in Waiblingen, ist viel rumgekommen, mit Helmut Hattler, mit Hendrik Nachtsheim, mit Bürger Lars Dietrich, mit Marla Glen oder mit den Fantastischen Vier. Nach Aalen hat er diesmal den Frankfurter Musikproduzenten Lars Bartkuhn mitgebracht, der natürlich auch ein ganz ausgezeichneter Musiker ist, ein wahrer Meister der Tasten, Knöpfe, Saiten und Beats. Er ist das Mastermind hinter mehreren House-Projekten, etwa „Needs“, kennt den Dancefloor in- und auswendig – und hat durchaus eine Affinität zum Jazz.
Gemeinsam schichteten die beiden Harmonien über Harmonien, knüpften mit Raffinesse Beats an Beats, ein komplettes Zwei-MannJazzorchesterter, wenn auch ein introvertiertes, stets mit Blickkontakt, stets in Kommunikation, Improvisation.
An Computer, Keyboard und Gitarre hatte Bartkuhn alle Hände voll zu tun, während sich Rubow gerne etwas zurücknahm, aber vollen Einsatz zeigte, wenn’s notwendig war. Mal schimmerten Erinnerungen an die legendären LPs von Kraftwerk durch, mal meinte man, Einflüsse der französischen Acid-Jazzer von Saint Germain zu hören. Spannend war’s auf jeden Fall.