Niveauvolles Konzert fürs Hospiz Sankt Anna
Simone Häcker-Brune und ihre Kinder begeistern mit Musik aus neun Jahrhunderten
(R.) - Die Aalener Altistin Simone Häcker-Brune und ihre Kinder Amelie und Leander haben im sehr gut besuchten Festsaal des Mutterhauses der Anna-Schwestern ein anspruchsvolles Benefizkonzert gegeben. Das Konzert mit Musik durch die Jahrhunderte stand unter dem von Franz von Assisi geprägten Motto „Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen.“
Musik spielt im Hause Brune eine Hauptrolle. Von 1998 bis 2003 leitete die Altistin und Pianistin Simone Häcker-Brune den Aalener Kammerchor. Amelie und Leander Brune sind Mitglieder der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg und Preisträger von Jugend musiziert. Die 17jährige Amelie Brune spielt seit ihrem siebten Lebensjahr Cello und gehört auch zu Roman Guggenbergers Ensemble Cellikatessen.
Ihr ein Jahr jüngerer Bruder gewann im September beim internationalen Klavierwettbewerb „Città di Alessandria“in Piemont den ersten Preis seiner Altersgruppe und spielt auch Trompete und Schlagzeug. Im März debütiert der junge Musiker bei Konzerten der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg als Solist mit Liszts zweitem Klavierkonzert.
Amelie Brune eröffnete mit dem Prélude aus Bachs zweiter Suite für Violoncello solo. Simone HäckerBrunes geschmeidiger Alt faszinierte mit Hildegard von Bingens „O eterne Deus.“Leander Brune bewies sein Können mit Debussys teuflisch schweren Etuden für Klavier, einem schillernden Feuerwerk gegensätzlicher Klangbilder. Zwischen Tradition und Moderne bewegt sich „Grave – Metamorphosen für Cello und Klavier“des Polen Witold Lutoslawski. Amelie Brunes Cellopart wurde von einer prägnanten Zwölftonreihe dominiert.
Der weniger strenge Klaviersatz bot Simone Häcker-Brune expressive Gestaltungsspielräume. Auch mit dem langsamen Satz aus Haydns Cellokonzert C-Dur begeisterten Mutter und Tochter die Zuhörer. So elegant und leichtfüßig das lange Zeit als verschollen geltende Werk sich gibt, so hohe Ansprüche stellt es an die Interpreten.
Abstecher ins flirrend heiße Andalusien
Leander Brune entführte mit „Almeria“aus Isaac Albéniz‘ Klavierzyklus „Iberia“ins flirrend heiße Andalusien und bezwang virtuos die Klippen von Listzs „Invocation“aus den „Harmonies poétiques et religieuses.“Als krönenden Abschluss spielten Mutter und Sohn vier BrahmsWalzer zu vier Händen – zum ersten Mal in der Öffentlichkeit, wie Simone Häcker-Brune verriet.
Generaloberin Veronika Mätzler hatte zu Beginn die Besucher begrüßt. Spenden kommen dem stationären Hospiz Sankt Anna zugute. Nur 90 Prozent der laufenden Kosten werden durch Krankenkassen und Pflegeversicherung getragen. Für zehn Prozent müssen die AnnaSchwestern selbst aufkommen und jährlich ein Defizit von rund 100 000 Euro stemmen.