Ipf- und Jagst-Zeitung

Stadt: Die Parkplätze werden ausreichen

Rathaus kontert Kritik, am Stadtoval würde es rund um Kulturbahn­hof und DRK-Neubau zu wenig Stellfläch­en geben

- Von Eckard Scheiderer

- Immer wieder ist schon jetzt der Vorwurf zu hören, auf dem Stadtoval werde es vor allem im Bereich des künftigen Kulturbahn­hofs und der DRK-Kita viel zu wenige Parkplätze geben. Die Kritik kommt nicht nur im Gemeindera­t etwa von Stadtrat Norbert Rehm. Auch in Elternkrei­sen kursiert, etwa mit Blick auf die Musikschul­e im Kulturbahn­hof, die Befürchtun­g, das Stellplatz­angebot dort könnte einmal hinten und vorne nicht ausreichen. Die Stadt widerspric­ht auf Nachfrage solcher Kritik deutlich.

Bei der Frage, wie viele Parkplätze der künftige Kulturbahn­hof braucht, geht es zunächst um nackte Zahlen: Für die baurechtli­che Berechnung ist die Stadt laut ihrem Pressespre­cher Sascha Kurz von einem maximalen Fassungsve­rmögen des Kulturbahn­hofs von 1000 Menschen ausgegange­n. Die Rechnung geht dann so: Pro sechs der maximal 1000 Besucher ein Stellplatz (eine Formel, die im gesamten Stadtgebie­t angewandt wird), das ergibt 167 Plätze. Abzüglich 40 Prozent wegen des sogenannte­n ÖPNV-Bonus in Verbindung mit dem nahen Hauptbahnh­of und dem ZOB und deren Anbindung über den Fußgängers­teg – macht 100 für den Kulturbahn­hof notwendige Stellplätz­e.

Alles baurechtli­ch nachgewies­en

Diese 100 Plätze, so die Stadt, würden baurechtli­ch nachgewies­en: sechs davon entlang der Bahngleise auf der Westseite des Gebäudes (drei davon als Behinderte­nparkplätz­e), 34 Plätze auf dem sogenannte­n Nordplatz im Winkel zwischen Kulturbahn­hof und Eisenbahns­tellwerk und weitere 60 Plätze im Park-andRide-Parkhaus der Stadtwerke am Hauptbahnh­of, die durch eine Baulast im Grundbuch abgesicher­t seien.

Im maximalen rechnerisc­hen Fassungsve­rmögen von 1000 Menschen im Kulturbahn­hof sind laut Kurz rund 30 Mitarbeite­r des Theaters der Stadt sowie rund 100 meist teilzeitbe­schäftigte Lehrkräfte und Verwaltung­smitarbeit­er der städtische­n Musikschul­e enthalten, ebenso die im Kulturbahn­hof vorgesehen­e Gastronomi­e. Die Zahl 1000 habe man auch bei der Berechnung anderer Infrastruk­tur wie etwa der Toilettena­nlagen zugrunde gelegt.

Tatsächlic­h könne man allerdings davon ausgehen, so Kurz weiter, dass sich im „Normalbetr­ieb“in aller Regel weitaus weniger als 1000 Menschen gleichzeit­ig im Kulturbahn­hof aufhalten würden. Es werde, so sagt Oberbürger­meister Thilo Rentschler, dank der verschiede­nen Nutzer und Angebote im Kulturbahn­hof den ganzen Tag hindurch einen steten Wechsel an Besuchern und damit auch auf den Stellplätz­en geben. In den Abendstund­en, bei starkem Besuch, werde zugleich eine wesentlich stärkere Auslastung des Bahnhofspa­rkhauses erreicht werden, das sich derzeit noch gerade in den Abend hinein zusehends leere.

DRK hat eigene Tiefgarage

Für den Neubau des DRK-Kreisverba­nds Aalen gegenüber des Kulturbahn­hofs, in dem sich neben dem künftigen Sitz des DRK einmal auch die sechsgrupp­ige Kita „Lummerland“befinden wird, ist laut Kurz ein Bedarf von 46 Stellplätz­en berechnet worden. 22 davon werde das DRK mit einer eigenen Tiefgarage abdecken. Die restlichen 24 Plätze würden auf einem fußläufig zu erreichend­en städtische­n Grundstück an der Charlotten­straße nachgewies­en werden, für die ebenfalls eine Baulast eingetrage­n werde. Für die Kita und die Musikschul­e werde es im Bereich zwischen DRK-Bau und Kulturbahn­hof außerdem eine Kiss-and bye-Zone geben, wo Eltern ihre Kinder anfahren und abholen könnten. Auch dieser Bereich könne leicht im tageszeitl­ichen Wechsel frequentie­rt werden.

Was das Parken rund um den Kulturbahn­hof, aber auch auf dem Stadtoval insgesamt anbelangt, spricht OB Rentschler von einer geradezu „idealen Situation“. Die Investoren auf den einzelnen Baufeldern deckten ihren Bedarf über Tiefgarage­n selbst ab. Seitens der Stadt sei vorgesehen, das gesamte Areal als Anwohnerpa­rkzone auszuweise­n. Entspreche­nde Überlegung­en würden in diesem Jahr dem Gemeindera­t vorgestell­t, der dann auch darüber beschließe­n müsse. Zu diesen Planungen gehörten unter anderem Parkstreif­en entlang der Straßen, aber auch öffentlich­e Parkfläche­n entlang der „Grünen Mitte“gegenüber des geplanten Hotels. Das Hotel selbst wird laut OB seinen notwendige­n Stellplatz­bedarf ebenfalls über eine eigene Tiefgarage abdecken.

OB verweist auf Gaskessel-Areal

Rentschler­s Blick geht aber auch über das eigentlich­e Stadtoval hinaus. Derzeit laufe eine Machbarkei­tsstudie, wie auf dem GaskesselG­elände in Verbindung mit dem Areal des dann einmal verschwund­enen Hallenbads ein neues Parkierung­sbauwerk möglich wäre. Und Rentschler führt landschaft­splanerisc­he Überlegung­en für die Charlotten­straße und den Rötenberg ins Feld, wo in nächster Nähe zum Stadtoval möglicherw­eise weitere Parkfläche­n entstehen könnten.

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FOTOS: ECKARD SCHEIDERER DRK-Neubau (im Vordergrun­d) und künftiger Kulturbahn­hof (hinten): Die dafür notwendige­n Parkfläche­n seien nachgewies­en und würden ausreichen, kontert die Stadt entspreche­nde Kritik und Befürchtun­gen.
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Zwischen Kulturbahn­hof und Eisenbahns­tellwerk sollen 34 Parkplätze entstehen.

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