Ipf- und Jagst-Zeitung

Keine Stammplatz­garantien

Montagaben­d gilt es: VfR Aalen startet gegen 1860 München in die „Mission Impossible“

- Von Sebastian van Eeck

- „Ich erwarte von jedem Spieler Flexibilit­ät“, sagt Neu-Trainer Rico Schmitt und wirkt angriffslu­stig auf der Pressekonf­erenz an diesem Freitag und absolut überzeugt von seinem Weg. Der lautet: Den Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen in der 3.Fußball-Liga zu halten und zwar egal wie. Erste Station an diesem Montag (19 Uhr): beim TSV 1860 München. Seine Botschaft an alle 24 Spieler plus vier Torhüter: Keiner kann sich sicher sein, auch Kapitän Daniel Bernhardt (zuletzt gegen Meppen auf der Bank) muss um seinen Platz kämpfen.

„Bei einem neuen Trainer ist immer alles auf Null gesetzt“, sagt Rico Schmitt. Das gelte bei ihm insbesonde­re für alle Positionen. „Jeder muss sich hinterfrag­en. Wir haben 36 Gegentore bekommen. Zu viele, ganz klar“, erklärt Schmitt. Es gehe nicht um Daniel Bernhardt, sondern es gehe um die Mannschaft und darum, einen Ruck durch diese gehen zu lassen auf allen Positionen. „Er ist ein sehr guter Torhüter, wenn er giftig, gallig und online ist“, so Schmitt weiter. Eine Stammplatz­garantie sieht dann aber sicher anders aus. Auch die beiden ehemaligen Spieler (Royal-Dominique Fennell und Petar Sliskovic) aus seinen Zeiten in Halle können sich keineswegs sicher sein. „Für sie gilt das gleiche, wie für Daniel Bernhardt“, sagt Schmitt. Viel Zeit hatte der neue Mann bislang nicht, um große Wunder zu bewirken. Es sei viel eingeprass­elt auf die Spieler und auch auf ihn.

Intensive Einheiten

Zeit für Einzelgesp­räche, die gab es bislang nicht. „Die werden aber sicher folgen“, sagt Schmitt. Es waren „sehr intensive Einheiten“, das erwarte er aber auch bei der „speziellen Mission“. „Alle haben sehr engagiert gearbeitet und nun ist auch eine gewisse Kaputtheit zu spüren“, gibt Schmitt zu. Daher solle nun in den kommenden Tagen auch etwas dosierter trainiert werden. Ein wenig Zeit ist noch bis die Mission in München beginnt. Bei einem klangvolle­n Namen: Dem Tabellen-12. 1860 München.

„Was besseres kann uns nicht passieren. Wir sind Letzter und haben nichts zu verlieren“, sagt Schmitt und fügt an: „Die Buchmacher haben das Kapitel längst zugeschlag­en.“Was er meint, dass sind die Chancen auf einen erfolgreic­hen Abschluss der Mission Klassenerh­alt für den VfR. Von diesem sind die Löwen aus München trotz elf Punkten Vorsprung auf Aalen auch noch etwas entfernt. „Eine gute Mannschaft, ein guter Trainer mit einem Turm namens Sascha Mölders vorne drin. Sie werden immer wieder nach vorne gepeitscht durch ihre Fans“, sagt Schmitt. Die werden sich sicher nur ungern mit einer Heimnieder­lage anfreunden. Zumal der Abstand nach unten dann auch wieder kleiner werden wird. Regionen mit denen die einst ruhmreiche­n Löwen um Trainer Daniel Bierofka nichts zu tun haben möchten. Der Kader außerdem kein Leichtgewi­cht in der Liga und eigentlich für höhere Aufgaben zusammenge­stellt. „Es geht nicht darum irgendwelc­he Mannschaft­en in den Abstiegska­mpf zuziehen“, sagt Schmitt. Vielmehr sollen die Basics des Fußballs auf den Platz gebracht werden.

„Giftigkeit und Galligkeit“sind Attribute, die der neue Mann in Aalen gerne in den Mund nimmt. Zu einer möglichen Aufstellun­g sagt er nur: „Wir werden jetzt sicherlich nicht alles auf den Kopf stellen. Das wäre dann auch unseriös. Es sind Grenzerfah­rungen für viele, vielleicht auch für alle Spieler.“In München kann Schmitt auf alle Spieler zählen und der Kader sei „groß genug“. Die Auswahl ist also groß und sicher kann sicher keiner sein, außer die Fans und zwar, dass dieser Rico Schmitt alles geben wird um den VfR in der Liga zu halten.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Die personifiz­ierte Hoffnung beim VfR Aalen: Rico Schmitt (Mitte).

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