Schrezheim und der Versuch einer Sensation
Bundesliga-Keglerinnen im entscheidenden Viertelfinalspiel der Champions League gegen Bamberg
– Die Höhle der Löwinnen, auch bekannt als Klostertreff in Schrezheim, ist vielleicht der Ort, an dem außergewöhnliches passiert. Dort kegelt der KC Schrezheim, seines Zeichen eine Spitzenmannschaft im deutschen Damen-Kegeln, Bundesligist, Aushängeschild des Frauen-Kegelns auf der Ostalb, international bekannt. Und doch eingereiht hinter diesen Frauen von Victoria Bamberg.
Im Klostertreff mit dem betitelten Beinamen will dieser KC die große Victoria aus dem Wettbewerb kegeln. Auf dem höchsten Niveau, das dieser Präzisionssport zu bieten hat, steigt an diesem Samstag um 12.30 Uhr das alles entscheidende Rückspiel im Viertelfinale der Champions League (CL). Und sie werden kämpfen wie die Löwinnen. Nach der 2:6Niederlage in Bamberg vor drei Wochen müssten die Schrezheimerinnen das Spiel drehen – eine selbst ernannte Mammutaufgabe. Ein 6:2Sieg müsste her, und auch noch mehr gewonnene Sätze, denn hier steht es 10:14 gegen die Schrezheimerinnen – weniger Rechenkünste wären erforderlich, wenn ein 7:1 oder 8:0 herausspringen würde.
Dazu müsste es wohl optimal laufen. Würden sie diese Mammutaufgabe packen, stünde Ende März das Final Four im kroatischen Zapresic an. „Vielleicht können wir sie ein bisschen ärgern“, sagte der Schrezheimer Trainer Wolfgang Lutz im Interview mit „regio tv“.
Das Nonplusultra des Sports
Kein leichtes Unterfangen, denn der Gegner verfüge über „viel internationale Erfahrung“. Zudem weiß Lutz, dass diese siegreichen Bambergerinnen diese kämpfenden Schrezheimerinnen nicht unterschätzen. „Sie nehmen uns immer Ernst.“Auch der KC hat sich einen Namen gemacht, man kennt sich schließlich auch aus Erstliga-Duellen, nun winkt der erstmalige CL-Halbfinaleinzug.
In das entscheidende Duell mit dem Nonplusultra des Kegelsports, dem amtierenden CL-Sieger und Liga-Meister, geht die Mannschaft um Lutz allerdings mit Verletzungssorgen. Sissi Schneider und Saskia Barth fallen aus. Sechs Spielerinnen muss Lutz aufstellen – und sie werden auf jeden Fall einen gut gefüllten Klostertreff hinter sich haben. 200 Zuschauer wollen das Rückspiel in der Königklasse sehen. „Da ist es auch für den Gegner nicht einfach zu bestehen“, macht Sauter klar. Sie selbst bringt zehn Jahre Bundesliga-Erfahrung mit ein – und hofft für diese besondere Begegnung auf Spannung.
Spannung, Emotionen und Stimmung – das sind die Schlagworte für das Duell in der Höhle der Löwinnen. Wenn die Bambergerinnen aus dieser als Verlierer gehen, wäre die Sensation perfekt.